Prozess

Escort-Lady abbestellt: Freier brutal überfallen und beraubt

Ein erotisches Abenteuer sollte es werde, aber es endete für einen IT-Fachmann in einem Albtraum.

Author - Berliner KURIER
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Die Angeklagte Ayla C. (21) vor Gericht.
Die Angeklagte Ayla C. (21) vor Gericht.Pressefoto Wagner

Eine Escort-Lady für Sex gebucht, doch kurz darauf abbestellt: Weil ein Freier die abservierte Dame nicht bezahlten wollte, gab es eine böse Überraschung.

Ein Trio vor Gericht: Die adrette Ayla C. (21), Paul K. (23) und Nikita P. (19) – zwei Brüder aus Marzahn. Angeklagt des schweren Raubes, der Körperverletzung, des Betrugs.

Der 1. Februar. Ein IT-Fachmann (29) aus Lichtenberg bucht für 20.30 Uhr im Internet Sex gegen Geld. 200 Euro werden ausgemacht. Kurz darauf storniert er – „zu teuer“, teilt er per Handy-Nachricht mit. Die Escort-Lady aber war bereits auf dem Weg – mit Paul K. als Fahrer. Ayla C. nun zum Richter: „Ich war da, hatte meinen Teil der Verabredung erfüllt.“ Sie verlangte den gesamten Betrag, der Kunde lehnte ab. Sie informierte K., der stürmte in die Wohnung.

Der schmächtige IT-Experte: „Es hieß, die Dienstleistung sei zu bezahlen, ich hätte zu spät abgesagt.“ Er musste auf die Knie gehen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Paul K. soll geschrien haben: „Schrei nicht, sonst drück ich ab!“ Ein Tritt in den Rücken, Handy abgenommen.

„Schrei nicht, sonst drück ich ab!“

Die Täter suchten nach Geld, fanden laut Anklage 250 Euro in einem Portemonnaie, nahmen auch seine Kreditkarte. Er sollte die PIN nennen. Unter der Drohung: „Bei jeder falschen Zahl wird ein Finger abgeschnitten.“ K. habe gemeckert: „Alles Schrott in der Wohnung.“ Dann kam auch P. – er  hob 1.000 Euro vom Konto des Opfers ab.

Das Trio nun reuig: „Es sollte eigentlich nichts passieren.“ Sie hätten unter Druck gestanden, mit ihrem Auftraggeber H. sei nicht zu spaßen. Ayla C: „Ich hatte mich in ihn verliebt, er kann verführerisch sein, aber auch brutal.“ Er habe sie überredet, sich für Geld anzubieten – „er wurde mein Zuhälter.“ Der Zuhälter soll auch K. in seinen Bann gezogen haben: „Ich traf ihn nach einigen Jahren im letzten Oktober wieder. Er sagte, dass bei ihm was mit Frauen läuft, er 7.000 Euro im Monat ausgibt, ich als Fahrer einsteigen könnte.“ Weil H. Geld verlangte, sei es beim IT-Experten eskaliert. Fortsetzung: 15. September. KE.