Picknicker attackiert?

Berliner Staatsschutz ermittelt gegen TV-Star Katrin Sass

Wegen eines Hundes gab es Ärger mit Katrin Sass. Involviert sind vier Picknicker im Alter zwischen 29 und 65 Jahren.

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Die Schauspielerin Katrin Sass hat Ärger mit dem Staatsschutz.
Die Schauspielerin Katrin Sass hat Ärger mit dem Staatsschutz.Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

TV-Star Katrin Sass, bekannt aus Filmen wie „Good Bye, Lenin!“ und der Serie „Usedom-Krimi“, hat Ärger mit der Polizei. Berichten zufolge soll sie in einem Vorfall am Ostersonnabend in Berlin-Köpenick involviert gewesen sein.

Dort hatten sich laut Bild vier Personen im Alter von 29, 29, 57 und 65 Jahren zu einem Picknick auf einer Wiese nahe dem Seeufer niedergelassen. Laut Bild handelte es sich bei den Picknickern um Deutsch-Russen oder russische Staatsangehörige. Während des Picknicks tauchte plötzlich ein frei laufender Hund auf, der nach den Lebensmitteln schnappte, knurrte, bellte und die Picknicker angriff.

Hat TV-Star Katrin Sass die Picknicker fremdenfeindlich beleidigt?

Sass soll daraufhin zu den Picknickern gegangen sein, jedoch nicht, um sich für das Verhalten des Hundes zu entschuldigen. „Die Besitzerin des Hundes soll der Aufforderung, ihren Hund fernzuhalten, nicht nachgekommen sein“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Es gab Streit. Zeugenberichten zufolge fielen dabei auch rassistische Äußerungen.

Einer der Picknick-Gäste soll die Situation laut Bild mit einem Handy gefilmt haben. Sass habe den Tatort verlassen, wurde jedoch später von Polizisten in der Nähe angetroffen und zur Rede gestellt.

Die Beamten haben ein Strafermittlungsverfahren wegen fremdenfeindlicher Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung eingeleitet. Wie üblich bei fremdenfeindlichen Straftaten übernimmt der Staatsschutz der Berliner Polizei die Ermittlungen. Bild hat Katrin Sass um eine Stellungnahme gebeten, sie verwies auf ihren Anwalt und äußerte sich nicht zu dem Vorfall.

Katrin Sass hat sich regelmäßig gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit gewandt

Die Berliner Polizei teilte auf Nachfrage mit, dass sie Anfragen zu Einzelpersonalien aus Datenschutzgründen und Persönlichkeitsrechten nicht beantworten könne. Anfang April hatte die Behörde einen Vorfall mit einer Auseinandersetzung an einem Berliner See bekannt gemacht. In der Polizeimeldung hieß es: „Es wurden Strafermittlungsverfahren wegen fremdenfeindlicher Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung aufgenommen.“ In dieser Sache liefen beim polizeilichen Staatsschutz noch die Ermittlungen, sagte eine Polizeisprecherin.

Ihr Anwalt erklärt, dass Katrin Sass an einer schnellen Aufklärung mitwirken wird

Sass' Medienanwalt Christian Schertz teilte der dpa am Mittwoch mit: „Frau Sass wird sich zu den konkreten Vorwürfen gegenwärtig nicht äußern. Sie ist an einer schnellen Aufklärung gelegen und wird hieran mitwirken. Es ist allerdings festzuhalten, dass es zu den tatsächlichen Abläufen unterschiedliche Sachverhaltsschilderungen gibt, für die auch auf Seiten von Frau Sass Zeugen zur Verfügung stehen, insbesondere auch zu dem Sachverhalt, dass sie gegen ihren Willen verfolgt und gefilmt wurde, obwohl sie mehrfach darum gebeten hatte, dieses zu unterlassen.“

Der Anwalt erklärte weiter: Es sei der Schauspielerin wichtig zu betonen, „dass sie sich in ihrem ganzen Leben, auch in ihrer künstlerischen Arbeit, regelmäßig gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit gewandt und engagiert hat“. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gelte die Unschuldsvermutung. ■