Die Klima-Kleberin setzte dreist die Säge an: Antonia V. (21) hatte mit einer weiteren Klima-Aktivistin den großen Weihnachtsbaum vor dem Brandenburger Tor gekappt. Nun soll sie gemeinnützig arbeiten.
Sie ist Studentin und Landwirtin, kommt aus Schleswig-Holstein. Seit 2022 allerdings ist sie immer wieder bei Aktionen der Klima-Gruppe Letzte Generation dabei – überschüttete sich in München mit Kleber, nervte in Berlin bei Straßenblockaden, machte sich am Weihnachtsbaum zu schaffen.
Um vier Aktionen – drei Straßenblockaden und die Verwüstung des Weihnachtsbaumes – ging es nun vor einem Jugendrichter. Sie habe für mehr Klimaschutz demonstriert, so die Studentin. Und: „Solange die Regierung nichts tut, muss ich den Protest auf die Straße bringen.“
Die Holzerei kurz vor Weihnachten 2022. Mit einer Hebebühne – mit Benzin betrieben – ließen sich zwei Frauen zur Spitze der 15 Meter hohen Nordmanntanne chauffieren und sägten dann die Spitze mit einer Handsäge ab. Oben entrollten sie ein Plakat mit der Aufschrift: „Das ist nur die Spitze des Weihnachtsbaumes“.
Klima-Kleberin kriegt 40 gemeinnützige Arbeitsstunden aufgebrummt
Der Prozess gegen die Studentin läuft nun zum Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ihre Beteiligung an den Aktionen gab sie zu. Rettungsfahrzeuge seien bei Blockaden in Mitte oder Friedrichshain allerdings nie behindert worden – „gab immer eine Rettungsgasse“.
Der Richter: „Warum kleben Sie sich an der Straße fest?“ Die Klima-Kleberin: „Darüber möchte ich nicht reden.“ Sie würde auch lieber lernen, sich mit Freunden treffen oder feiern. Doch angesichts des Klimawandels – „es bleibt nicht mehr viel Zeit“.
Der Jugendrichter väterlich, er finde, „das Verhalten sei menschlich nachvollziehbar als junger Mensch angesichts des Klimawandels“. Doch rechtlich bleibe es aus seiner Sicht eine Straftat – Nötigung, Widerstand, Sachbeschädigung waren angeklagt.