Kündigt der Friedrichstadt-Palast in Berlin die Premiere einer neuen Show an, bedeutet das einen enormen Promi-Auflauf. Mit 100 Millionen Swarovski-Kristallen und Jean Paul Gaultier als Kostümdesigner ist „Falling in Love“ für 14 Millionen Euro die teuerste Show aller Zeiten im Haus.
Promi-Auflauf bei „Falling in Love“
Ich platziere mich recht früh gegen 18 Uhr am roten Teppich, um Interviews mit den geladenen Stars zu ergattern. Bereits um 19.30 Uhr soll die Vorstellung starten. Ausnahmsweise will auch ich an diesem Abend in die Show gehen. Das mache ich normalerweise nicht, um mich auf die Interviews vor und nach der Show und in der Pause zu konzentrieren. An diesem Tag wird mir wieder bewusst, warum das generell der bessere Plan ist. Als ich gegen 19.15 Uhr mein Ticket abholen will, muss ich meinen Platz am Red Carpet aufgeben – nur um dann enttäuscht zu werden.
Die Schlange an den Ticketschaltern nimmt kein Ende. Das schaffe ich nie, denke ich, und gehe deshalb zurück zum Teppich. Zwei Minuten war ich weg und bereue es sofort – ich habe Renata und Valentin Lusin verpasst, die schon am Ende des Red Carpets Interviews geben. Also verbringe ich die erste Show-Hälfte nicht im Saal, sondern im Pressebereich und überlege mir, wen ich mir sonst noch in der Pause schnappen muss.
Improvisation im Friedrichstadt-Palast
Eine dreiviertel Stunde später ist es so weit, die vielen Gäste stürmen aus dem Saal und tummeln sich im dreistöckigen Foyer. Wie da bitte die Promis finden? Nach etwa zehn Minuten, in denen ich mich durch die Masse gequetscht und Gesichter abgescannt habe, entdecke ich tatsächlich die Lusins.
Erst als ich mit Renata schon im Gespräch bin, wird mir klar, dass sie in der Schlange zur Damentoilette steht. Damit sie ihren Platz nicht verliert, begleitete ich sie während des Interviews mit zur Toilette und muss das Diktiergerät über, unter und zwischen die Leute halten, die die Toilette verlassen wollen. Zum Glück ist Renata so locker und macht den Spaß mit.

Auch bei den Interviews mit GZSZ-Star Olivia Marei und Dschungelkönigin Djamila Rowe muss ich improvisieren. Während des Interviews mit Olivia klingelt es bereits zum Pausenende und so absolvieren wir das Gespräch, während ich bis zur Saaltür an ihrer Seite laufe.

Djamila hingegen will gar nicht mehr zur zweiten Hälfte in den Saal, ihr hat es aus irgendeinem Grund die Lust verschlagen. Doch das verstehen die Platzanweiser irgendwie nicht. „Ich muss Sie darum bitten, wieder in den Saal zu gehen!“, wird uns gleich mehrfach gesagt, während das Diktiergerät schon aufnimmt. „Ich gehe nicht wieder hinein!“, erklärt Djamila. „Und ich war nie drin“, ergänze ich. Dann kommt noch ein Gast und will ein Bild mit Djamila machen, ich halte ihr Weinglas.
Ein vernünftiges Interview – kaum möglich, denn Djamila lässt sich immer wieder rausbringen und kann nicht mal die nun zum vierten Mal gestellte Frage beantworten, wie es ihr heute geht. „Mir geht es gut. Wie man sieht, bin ich viel beschäftigt!“
Der Abend endet erfolgreich gegen 0 Uhr mit 17 Interviews im Gepäck.