So etwas haben wir bei „Germany's Next Topmodel“ noch nicht gesehen: Ein Kandidat flippte plötzlich aus, weil er sich von einem Kunden beleidigt fühlte. GNTM wird immer mehr zur Reality-Show. Die vergangenen elf Folgen war es recht friedlich bei „Germany’s Next Topmodel“, jetzt eskalierte es aber in der zwölften Folge bei den männlichen Models.
GNTM-Eklat wegen Kandidat Faruk
Als die Nachwuchsmodels bei einem Casting sind, erlaubt sich der Kunde plötzlich einen Spruch, der Kandidat Faruk zum Ausrasten bringt: „Ein bisschen mehr Workout machen“, sagt er und zeigt auf seinen Bauch. Faruk ist entsetzt: „Was hat der gesagt? Spinnt der?“ Im Interview wird der 21-Jährige deutlich: „Der Kunde hat mich in dem Moment diskriminiert.“ Faruk flippt aus, verlässt sofort den Raum und fordert anschließend sein Foto vom Kunden zurück. Aufgebracht begründet er seine Reaktion so: „Respekt ist mir scheißegal. Wenn er keinen Respekt hat, habe ich auch keinen Respekt.“ Die Entschuldigung des Kunden nimmt er nicht an und auch die anderen Kandidaten stellen sich hinter Faruk und lehnen geschlossen den Job ab. Drei Kandidaten – Moritz, Kevin und Pierre – rudern dann zwar wieder zurück und treten den Job doch noch an, dieser Moment wird aber wohl für immer in den Köpfen der GNTM-Zuschauer bleiben.
Doch hat Faruk wirklich recht damit, dass der Kunde ihn diskriminiert hat, weil er auf seine Figur hingewiesen hat? Auch früher schon kritisierten Heidi Klum (51) und ihre Jury-Kollegen Kandidatinnen bei GNTN, wenn sie ihrer Meinung nach an ihrer Figur arbeiten mussten. Aber: Das war früher und wird heute so zumindest im TV nicht mehr gemacht. Inzwischen nehmen auch Curvy Models an der Castingshow teil.
Verhältnisse wie bei „Big Brother“?
Dass es jetzt zu dieser Eskalation kam, verwundert. Noch nie zuvor ist ein Kandidat gegenüber einem Kunden so ausgerastet. Stehen die GNTM-Kandidaten womöglich unter einem anderen Druck als früher? Anders als in den vergangenen Staffeln wird die Unterkunft der Kandidaten nun rund um die Uhr mit Kameras überwacht, quasi wie bei „Big Brother“. Die Nachwuchsmodels müssen immer ihr Mikrofon tragen und werden ständig gefilmt, früher war das anders. Damals wurden die Kandidaten lediglich von Kameraleuten gefilmt, die extra vorbei kamen.
Womöglich sind die Kandidaten dadurch dauergestresst und sowieso schon gereizt. Kommt dann der Leistungsdruck hinzu, immer abliefern zu müssen, um ja nicht rauszufliegen, können die Kandidaten auch mal die Nerven verlieren. Wahrscheinlich ist es aber genau das, was mit der Rundumüberwachung auch erzielt werden soll. Schließlich krachte es in den vergangenen Staffeln regelmäßig unter den Kandidatinnen. Seitdem auch Männer dabei ist, geht es bei den Models aber auffallend harmonisch zu.
Das hat sich mit Faruks Ausraster natürlich geändert. Inzwischen gehen die Kandidaten also nicht mehr aufeinander los, sondern legen sich mit den Kunden an. Ob das so gewollt war? Für Quote und Aufmerksamkeit hat die Aktion auf jeden Fall gesorgt und darauf kommt es zumindest für die GNTM-Macher wohl auch an. ■