Blau-weißes Marathon-Schwitzen

Zwei Stunden Training! Hertha BSC läuft heiß, Trainer Fiel ist schon heiser

Die Saisonvorbereitung wird für Herthas Profis eine ganz harte Nuss. Chefcoach Cristian Fiel hat nach vier Tagen ein Power-Feuer entfacht.

Author - Wolfgang Heise
Teilen
Herthas neue Chefcoach Cristian Fiel gibt auf dem Schenckendorffplatz lautstarke Anweisungen, damit die Profis schnell seine Spielphilosophie kapieren.
Herthas neue Chefcoach Cristian Fiel gibt auf dem Schenckendorffplatz lautstarke Anweisungen, damit die Profis schnell seine Spielphilosophie kapieren.Imago Images/Popow

Vier Tage trainiert Cristian Fiel (44) jetzt Hertha BSC. Der Deutsch-Spanier hat dabei jetzt schon ein Power-Feuer bei den Profis entfacht. Sonnabend wieder zwei Stunden Marathon-Training bei 30 Grad auf dem Schenckendorffplatz. Hertha läuft heiß und Fiel ist schon heiser…

Immer wieder lautstarke Anweisungen bei der Einheit an die Spieler. Fiel ist total engagiert, man spürt, dass es in ihm brennt. Er will seine Ideen vom offensiven Ballbesitzfußball so schnell wie möglich in die Köpfe der Profis bekommen. Schon am vierten Tag sind seine Stimmbänder belegt. Fiel schont sich nicht dabei und wischt es weg: „Die Stimme ist etwas heiser. Das ist bei mir in der Vorbereitung immer so. Darüber muss sich keiner Sorgen machen. Noch hören die Spieler mich. Die ist auch noch nächste Woche da. Da gehe ich von aus.“

Fiel: „Keine Sorgen wegen meiner Stimme“

Bei den taktischen Trainingsspielen ist Fiel mitten auf dem Platz und unterbricht auch mal das Kicken, erklärt nochmal Laufwege, Stellungsspiel und Pässe. Für ihn ist das hautnahe Pädagogik auf dem Platz. „Wenn ich das nicht machen würde, würde es ja bedeuten, dass die Jungs schon alles richtig machen. So weit sind wir noch nicht. Das Eingreifen gehört dazu. Das ist meine Aufgabe, Dinge, die mir wichtig sind, den Jungs näherzubringen“, erklärt er. Sein Ton dabei: Lobende Worte, aber auch präzise Erklärungen.

Die Spieler sind trotz der körperlichen Strapazen voll bei der Sache und ackern auf dem Platz. Zweimal krachte es Sonnabend beim Trainingsspiel: Torwart Marius Gersbeck erwischte Deyovaisio Zeefuik am Knöchel. Er lag zwei Minuten am Boden und biss auf die Zähne, machte dan einfach mit Schmerzen weiter.

Knallhartes Dauer-Training! Die Spieler sind nach 120 Minuten erschöpft, aber glücklich.
Knallhartes Dauer-Training! Die Spieler sind nach 120 Minuten erschöpft, aber glücklich.Imago Images/nordphoto/Engler

Palko Dardai und Zeefuik humpelten tapfer weiter

Palko Dardai wurde von Michal Karbownik am Knöchel getroffen. Auch er spielte nach kurzer Behandlung weiter. Die Spieler brennen und Fiel sagt nur: „Zweikämpfe gehören dazu. Das ist das, was wir fordern. Wir wissen, was uns für eine Saison bevorsteht. Du wirst Zweikämpfe führen müssen, um Spiele zu gewinnen.“

Der neue Chefcoach macht wirklich Feuer. „Mit dem Training heute bin ich zufrieden. Wir sind in der Vorbereitung, wir wollen unsere Inhalte einfach reinbringen, die für die Saison wichtig sind“, sagt Fiel und fragt nach: „Waren es wirklich 120 Minuten? Ja, aber die Zeit ist egal. Es geht darum, dass die Jungs schnell kennenlernen, was wir als Trainerteam wollen. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden, weil alle gut mitziehen.“

Sonntag (16 Uhr) gibt es den ersten Testkick beim Landesligisten FSV Bernau. Da können die Fans zum ersten Mal in Ansätzen sehen, wie Fiel die Blau-Weißen spielen lassen will. Nächste Woche wird es dann eine erste Video-Lehrstunde geben, um den Spielern zu zeigen, was schon gut war und was noch besser werden muss. Da können sich dann die müden Beine etwas erholen. ■