Feuertaufe bestanden, und zwar richtig gut! In der 68. Minute war es beim 0:0 gegen den Karlsruher SC so weit: Hertha BSC präsentierte sein Wunderkind Kennet Eichhorn. Trainer Stefan Leitl hatte den Mut und wechselte den defensiven Mittelfeldspieler ein. Der Teenie schreibt damit Fußballgeschichte: Er ist jetzt mit 16 Jahren und 14 Tagen der jüngste Zweitliga-Profi aller Zeiten.
Ein Moment, bei dem bei so einem jungen Mann vor knapp 60.000 Fans im Olympistadion auch das große Lampenfieber kommen kann. Der erfahrene Coach Leitl nahm sich Kennet vor der Einwechslung zur Seite, fasste ihn väterlich nochmal auf beide Schultern. Kennets Blick war konzentriert und erwartungsfroh. Leitl und Eichhorn lächelten.
Dann lief Eichhorn auf dem Platz. Er spielte wie ein erwachsener Profi und das gleich auf der wichtigen Sechser-Position. Nervosität? War einfach nicht erkennbar. Nach seinen ersten Minuten in der Zweiten Liga lobten ihn alle. Sportdirektor Benny Weber. „Kenny war direkt ganz gut drin und hatte gleich ein, zwei gute Momente. Es macht Freude, den Jungen auf dem Platz zu sehen. Er hat‘s nicht geschenkt bekommen, sondern hatte eine richtig gute Trainingswoche.“

Leitl: „Ich bin super zufrieden mit Kenny“
Auch Leitl, der seit der Sommervorbereitung auf Eichhorn baut, fand das Debüt des Teenies ausgezeichnet: „Es spricht für Kenny, in einer Phase, in der es nicht so lief, einen 16-Jährigen als alleinige Sechs zu bringen. Ich bin super zufrieden mit ihm. Wir haben in einzelnen Phasen alle gesehen, was er mitbringt.” Und Leitl verrät noch mehr: „Wir hatten im Vorfeld auch schon überlegt, ob wir ihn gleich von Anfang bringen.“