Alle für einen

Wagenburg für Kennet: Hertha BSC kann großes Kino

Beim Aufstieg von Jungstar Eichhorn stehen die Blau-Weißen eng zusammen, zeigen, was für eine verschworene Einheit sich gerade im Westend bildet.

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Herthas neues Juwel Kennet Eichhorn (l.) lässt Hannovers Noël Aséko nur zuschauen.
Herthas neues Juwel Kennet Eichhorn (l.) lässt Hannovers Noël Aséko nur zuschauen.David Inderlied/dpa

Kennet Eichhorn hier, Kennet Eichhorn da, Kennet Eichhorn dort – ein 16-Jähriger bringt Hertha BSC zum Träumen. Doch gerade, als die Blau-Weißen in den schönsten Bildern schwelgen, zwicken sie sich selbst wach. Sie wissen: Das Märchen wird nicht gut ausgehen, wenn sie nicht allen zusammenstehen.

Kennet ist zwar der, der aktuell die Rekorde bricht. Jüngster Spieler aller Zeiten in der Zweiten Liga, jüngster Startelfspieler aller Zeiten, Kapitän der deutsche U17-Bubis – und, und, und. Was für die meisten ein Auftauchen aus dem Nichts ist, ist harte Arbeit gepaart mit Talent und vor allem dem Zur-richtigen-Zeit-am richtigen-Ort-sein.

Der Berliner Weg von Hertha BSC passt perfekt für Kennet Eichhorn.

Die Jugend-Akademie von Hertha BSC ist dieser richtige Ort. Der Berliner Weg passt perfekt für den Fußballer-Weg von Kennet Eichhorn. Er öffnet alle Möglichkeiten, diese hat Kennet alle optimal genutzt. „Mal ehrlich: 16 Jahre alt, 50.000 Fans hier, gegen eine Topmannschaft. Für mich war er mit Abstand der beste Spieler auf dem Platz“, sagte Stefan Leitl nach dem Sieg in Hannover. Das Prädikat bester Spieler vom Trainer einzusacken, ist bislang die Krönung einer Karriere, in der es nur aufwärts geht.

Beide Daumen hoch von Fabian Reese. Damit es die für Kennet Eichhorn auch in Zukunft noch ganz oft geben kann, will der Kapitän den Jungstar auch beschützen.
Beide Daumen hoch von Fabian Reese. Damit es die für Kennet Eichhorn auch in Zukunft noch ganz oft geben kann, will der Kapitän den Jungstar auch beschützen.Ostseephoto/Imago

Hertha BSC mit Weitblick in der Stunde des Erfolges

Hertha genießt das, beweist in der Stunde des Erfolges aber auch starken Weitblick. Die Blau-Weißen bauen sich zur Wagenburg auf, damit die optimale Entwicklung von Kennet Eichhorn ungestört weitergehen kann. So spricht Fabian Reese nach dem 3:0 in Hannover weniger über das schöne Ergebnis, als viel mehr über Eichhorn: „Er ist ein Superjunge und ein unglaublicher Fußballer. Von allen Seiten prasselt das Lob auf ihn ein“, und mahnt: „Es gibt einen großen positiven Druck auf ihn. Wir sollten ihn schützen und uns einfach daran freuen, wenn er gut spielt.“

Reese weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer ein Rucksack mit Erwartungen sein kann. Deshalb baut er Offensivstar er Blau-Weißen auch vor: „Wir sollten ihm aber auch die Zeit geben, wenn es mal nicht ganz so gut läuft“, bremst Reese die Euphorie. Ohne nicht den schönen Moment zu genießen: „Er ist ein herausragender Fußballer und noch ein besserer Mensch. Wir als Hertha-Familie können froh sein, so einen Spieler bei uns in den Reihen zu haben, den wir hoffentlich noch lange genießen dürfen.“ Nächste Möglichkeit ist am Samstag im Olympiastadion. Ab 13 Uhr geht es gegen Paderborn.