Hertha BSC ist nach drei Siegen in den vergangenen vier Spielen auf dem Sprung nach oben. Eine Serie soll jetzt her. Sonnabend (20.30 Uhr) geht es zum Tabellenvorletzten VfL Bochum. Klare Sache? Auf gar keinen Fall! Der Ruhrpottklub zog die Notbremse. Trainer Uwe Rösler (56) soll den Traditionsverein retten. Und Rösler hat noch eine Rechnung mit Hertha-Trainer Stefan Leitl (47) offen …
Gibt es sofort einen Trainereffekt beim VfL ausgerechnet gegen Hertha? Der Bundesliga-Absteiger erwischte einen Komplett-Fehlstart – nach acht Spielen nur ein Sieg und sieben Pleiten. Mitte September musste Dieter Hecking nach einem 0:1 beim SC Paderborn gehen. Interimslösung David Siebers (eigentlich Bochumer U19-Coach) schaffte nicht die Wende. Der VfL verlor weiter.
Rösler sucht in Bochum den Teamgeist
Vor neun Tagen holten die Bochum-Bosse dann Uwe Rösler. Der Mann hat einen schweren Job. Er muss wieder das Selbstvertrauen in die Köpfe der Spieler bekommen. Doch das ist nicht so einfach. Rösler stellte nach nur einer Woche fest: „Da fehlt oft die Kommunikation. Es muss mehr gesprochen werden, das ist ganz klar. Es darf nicht sein, dass sich jeder nur um sich kümmert. Da erwarte ich mehr Initiative von den Führungsspielern.“

Neben dem fehlenden Teamgeist gibt es auch noch jede Menge Verletzungssorgen. So kann zum Beispiel Ex-Unioner Kevin Vogt wegen einer Knie-OP nicht gegen Hertha spielen. Alles nicht einfach für Rösler. Der ehemalige Bundesliga-Spieler (bei Dynamo Dresden, 1. FC Nürnberg, 1. FC Kaiserslautern und dem früheren Zweitligisten Tennis Borussia) startete 2004 beim norwegischen Klub Lilleström SK seine Trainerkarriere. Es folgten viele Stationen in Skandinavien und England.
Leitl stieg 2021 auf, Rösler mit Düsseldorf nicht
In Deutschland war Coach Rösler bisher nur in Düsseldorf (Januar 2020 bis Mai 2021). Mit Fortuna stieg er 2020 in die Zweite Liga ab. Der sofortige Wiederaufstieg misslang 2021 und Rösler musste wieder gehen, weil er nur Platz 5 erreichte. In der Saison stieg Greuther Fürth als Tabellenzweiter direkt auf – mit Coach Stefan Leitl. Die Franken gewannen beim Saisonfinale am 34. Spieltag 3:2 gegen Röslers Düsseldorfer.