Hertha-Kolumne

Neue Strophe! Frank Zander singt jetzt auch für die Frauen von Hertha BSC

Der Entertainer setzte die Idee von Sofian Chahed um und erlebte bei der Premiere auch gleich sein erstes Spiel der blau-weißen Regionalliga-Frauen live im Amateurstadion.

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Frank Zander fühlt sich bei seinem ersten Besuch bei den Frauen von Hertha BSC sichtlich wohl.
Frank Zander fühlt sich bei seinem ersten Besuch bei den Frauen von Hertha BSC sichtlich wohl.Matthias Koch/Imago

Frank Zander beim Frauen-Fußball! Jawoll, denn am zurückliegenden Sonnabend war es soweit: Beim Stadtduell in der Regionalliga Nordost der Frauen zwischen Hertha BSC und Spitzenreiter Viktoria 89 feierte die neue Version der Kulthymne „Nur nach Hause…“ von Frank Zander Premiere. Flutlicht-Atmosphäre, 1140 Zuschauer und der Entertainer (83) selbst vor Ort im Amateurstadion.

Zander hatte das Intro und die erste Strophe im Studio neu eingesungen und für die Frauen textlich angepasst. In der Hymne heißt es nun: … Alle warten voller Spannung auf das absolute Spiel, denn die Mädels von der Hertha haben alle nur ein Ziel, heute wollen sie gewinnen für das blau-weiße Trikot, sowieso oho, oho …

Zander-Hymne gehört zu den Spielen von Hertha BSC

Die Idee, oder den Wunsch, dass auch die Frauen von der Hertha mit der berühmten Hymne mit einer eigenen Strophe auf ihre wichtigen Punktspiele eingestimmt werden sollten, kam von Sofian Chahed (42), dem Leiter Frauenfußball von Hertha BSC. Der ehemalige Abwehrspieler, der einst 89 Erstligaspiele für die Blau-Weißen bestritt, hat Zanders Hymne bei den Heimspielen im Olympiastadion viele Jahre als Profi erlebt und immer als emotionalen Ansporn angesehen. Zum ersten Mal sang Frank Zander das „Nur nach Hause…“ nach der Melodie von „I’m sailing“ live am 31. März 1993 in der Halbzeitpause des Halbfinals im DFB-Pokal zwischen den Amateuren der Hertha, den sogenannten „Bubis“, gegen den Chemnitzer FC (2:1). Schnell wurde es zu einer Kulthymne des Vereins und alle Generation von Hertha-Fans singen es seitdem gern und inbrünstig.

Ronja Borchmeyer von Hertha BSC ist im Duell mit Nina Ehegötz von Viktoria 1889 Berlin dem Ball näher.
Ronja Borchmeyer von Hertha BSC ist im Duell mit Nina Ehegötz von Viktoria 1889 Berlin dem Ball näher.Matthias Koch/Imago

Nun also auch bei den Spielen der Hertha-Mädels, die in der Regionalliga Nordost (der dritthöchsten Spielklasse im deutschen Frauen-Fußball) drei Spieltage vor Saisonschluss Rang drei belegen und das gegen einige Konkurrentinnen, die in ihren Klubs bereits seit Jahren professioneller aufgestellt sind. Herthas Frauen-Fußball begann mit einer Kooperation mit Hertha 03 Zehlendorf. Diese enge Zusammenarbeit hat die „große Hertha“ nun neu ausgerichtet. „Wir legen den Fokus auf den Leistungssport, also vor allem auf die Teams der U13, U15, U17, U20, Zweite und Erste Mannschaft“, sagt Anne Noske, die Vizepräsidentin von Hertha BSC. Nachdem in der Saison 2023/24 in der Regionalliga Platz 6 erreicht wurde und die aktuelle Spielzeit höchstwahrscheinlich mit dem guten Platz 3 hinter Viktoria 89 und RB Leipzig II enden wird, soll in der Saison 2025/26 auch der Aufstieg in die Zweite Bundesliga als Ziel formuliert werden.

Hertha verlängert Vertrag mit Trainer nicht

Der Vertrag mit Trainer Manuel Meister, dem man gute Arbeit bescheinigt hat, wird nicht verlängert. Man wolle auf der Trainerposition neue Impulse setzen, heißt es. Mit einem neuen Trainer oder Trainerin will Hertha die neuen Herausforderungen angehen. „Wir wollen uns Jahr für Jahr steigern, die Professionalisierung der Strukturen Schritt für Schritt vorantreiben“, sagt Anne Noske. Dazu passt, dass die Zweite Frauen-Mannschaft gerade den Aufstieg von der Bezirksliga in die Landesliga geschafft hat mit der vorläufigen unglaublichen Bilanz von 19 Siegen in 19 Spielen und 131:3 Toren!

Zander und seinem Sohn Marcus, die das Duell der Ersten Hertha-Mannschaft gegen Viktoria (0:2) gemeinsam beobachteten, hat das Spiel gut gefallen. „Wir saßen ganz nah am Spielfeldrand, das war spannend“, sagt Frank Zander, „meine Hochachtung vor der Leistung der Mädels.“ Auch für den Kultsänger war es eine doppelte Premiere: er erlebte sein erstes Frauenfußballspiel live.

Starke Konkurrenz für Hertha, die im Frauen-Fußball schon weiter und erfolgreicher ist, spielt reichlich in der eigenen Stadt. Viktoria 89 steht vor dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga und die Frauen des 1. FC Union sind sogar in die Erste Bundesliga aufgestiegen. Herthas starke Frauen müssen nun aber zuerst auf sich selbst schauen. Und das ab sofort mit der berühmten Hymne zur Einstimmung.