Stirnband, verschwitzte Haare, so präsentiert sich Herthas Publikumsliebling Fabian Reese (27) via Instagram. Schuften im Gym statt Völlerei an den Festtagen. Der linke Flügelflitzer arbeitet an seinem zweiten Comeback-Versuch nach seiner Knöchel-OP im Sommer. Die Blau-Weißen brauchen Reese so schnell wie möglich, damit es nach der enttäuschenden Hinrunde (nur Platz 12) wieder aufwärts geht. Doch wie schnell ist auch gut?
Der Muster-Profi strotzt vor Ehrgeiz. Wenn Reese auf dem Rasen ist, kann er nicht anders, als Vollgas zu geben. Das ist eben sein Naturell. Trainer Cristian Fiel betont auch immer wieder: „Fabi muss ich als Trainer bremsen. Das ist meine Verantwortung.“
Das erste Comeback dauerte nur drei Teileinsätze. An seinem 27. Geburtstag spielte er am 29. November 16 Minuten beim 3:1 in Magdeburg. Reese war happy: „Ich bin einfach glücklich wieder dabei zu sein.“ Fünf Tage später trat er im Pokalspiel in Köln an. Doch aus den geplanten 18 Minuten wurden wegen der Verlängerung (1:2) 48. Das war schon zu viel. Nur drei Tage später biss der Flügelflitzer wieder auf die Zähne. 29 Minuten beim 1:2 in Fürth.
Danach traten Schmerzen in seinem operierten rechten Knöchel auf. Nichts ging mehr! Wieder Schonpause, während Hertha sich beim 1:2 im Olympiastadion gegen Aufsteiger Preußen Münster blamierte, war Reese an diesem Freitag schon in München – nicht zum Vergnügen!

Reese war beim Ärzte-Check in München
In Absprache mit dem Klub ließ er über das Wochenende bei Ärzten seinen Knöchel nochmal genau untersuchen. Es gab Entwarnung, keine weiteren Schäden, nur eine Reizung wegen Überbelastung. Trotzdem musste sich Reese weiter schonen. „Leider sind die Schmerzen ein bisschen wiedergekommen, deswegen bin ich noch mal ein bisschen raus. Anfang Januar bin ich dann hoffentlich wirklich schmerzfrei”, sagte er nach dem Ärzte-Check in München.
Jetzt wagt der Flankengott den nächsten Anlauf. Für die Fitness schuftet er, um wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Das wird noch nicht bei Jahresauftakt am 2. Januar auf dem Schenckendorffplatz der Fall sein. Wann es so weit ist, muss abgewartet werden. Erst im spanischen Trainingslager (4. bis 11. Januar) wird sich zeigen, ob Reese beim Rückrundenstart acht Tage später beim Spiel in Paderborn zumindest einen Joker-Einsatz bekommt. ■