Der klare KURIER-Kommentar

Hertha BSC: Vergesst Darmstadt! Die Heimschwäche ist das Problem

Hertha stürzt nach dem 1:3 in Darmstadt ins Mittelfeld ab, doch die eigentliche Misere findet im Olympiastadion statt.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha BSC ist keine Heimmacht mehr. Doch nur mit Siegen im Olympiastadion ist der Aufstieg möglich.
Hertha BSC ist keine Heimmacht mehr. Doch nur mit Siegen im Olympiastadion ist der Aufstieg möglich.Imago Images/Eibner

Verletztenseuche, Notelf, geklautes Tor, 1:3 in Darmstadt, wieder nur Mittelmaß in der Tabelle. Es gibt viele Dinge, die ein Herthaner gerade bejammern kann. Doch diese Niederlage sagt gerade nichts aus. Es ist nicht viel passiert. Hertha BSC hat auswärts verloren. Soll schon mal vorkommen.

Diese Pleite beunruhigt mich überhaupt nicht. Etwas anderes aber schon. Die Blau-Weißen liegen nur im Niemandsland der Tabelle, weil es eine alarmierende Heimschwäche gibt. Vier Niederlagen nach den ersten sechs Saisonpartien im Olympiastadion gab es noch nie für Hertha BSC in der Zweiten Liga, noch nie in den 16 Spielzeiten im Unterhaus. Selbst die zwei Siege gegen Regensburg (2:0) und Braunschweig (3:1) waren spielerisch nicht überzeugend.

Aber nur mit Heimsiegen ist überhaupt der Aufstieg möglich. 16 Punkte sind schon futsch! Das muss schleunigst beendet werden. Das ist das Hauptproblem! Vergangene Saison gab es in 17 Heimpartien nur drei Pleiten, jetzt sind es schon vier! Ich weiß, dass es vielen bei Hertha BSC unangenehm ist, diese Spielzeit mit der vergangenen zu vergleichen.

Schon vier Heimpleiten nach sechs Spielen

Wirklich zu vergleichen sind sie auch nicht. Was 2023/24 die späte Kaderzusammenstellung wegen Geldnot war, ist jetzt die Verletztenseuche. Leistungsträger Fabian Reese fehlt seit Saisonstart, dazu ist auch noch Mittelfeldboss Diego Demme nach sieben Spielen ausgefallen. Jetzt auch noch drei Innenverteidiger verletzt. Hertha hat mächtig Pech. Herauskommen dann nur 17 Punkte mit einem Torverhältnis von 20:20, vergangene Saison waren es nach zwölf Spielen 16 Zähler und 22:20 Tore. In Zahlen gibt es keinen wirklichen Fortschritt.

Die Notelf hat tapfer und trotzig in Darmstadt gekämpft. Diesen Trotz, dieses „Jetzt-Erst-Recht“, will ich endlich auch mal wieder im Olympiastadion sehen - in zwei Wochen gegen den Aufsteiger SSV Ulm. ■