Er war Herthas letzter Sommertransfer, doch Jon Dagur Thorsteinsson (26) hatte bisher viel Pech – nicht mit Trainer Cristian Fiel, auch nicht mit den Mitspielern, auch nicht mit Verletzungen. Nein, der VAR war es. Mit einer skandalösen Witz-Begründung wurde im November ein Tor des Isländers beim 1:3 in Darmstadt aberkannt. Wird der Pechvogel in der Rückrunde zum blau-weißen Glücksbringer?
Das Thorsteinsson-Tor am 9. November in Darmstadt gehört jetzt schon zur Kategorie Irrtum des Jahres. Der Flügelflitzer hatte in der 51. Minute zum 2:1 getroffen, Schiri Patrick Alt gab den Treffer zunächst, der Isländer jubelte, kniete auf dem Rasen und schrie seine Freude über seinen ersten Treffer für die Blau-Weißen heraus.
Doch dann meldete sich VAR Tobias Welz und wollte völlig irrsinnig ein Handspiel gesehen haben. Dabei hatte Thorsteinsson den Ball vor seinem Tor mit der Brust angenommen. Frust beim Wikinger, Frust bei Hertha und das Spiel kippte, statt eines 2:1-Auswärtssieges gab es ein 1:3 bei den Lilien.
Thorsteinsson: „Das Warten auf das erste Tor fällt schwer“

Bitterer geht es eigentlich nicht. Doch der Kämpfer, der vom belgischen Klub Leuven für 250.000 Euro kam, lässt sich von so etwas nicht entmutigen. Im spanischen Trainingslager gab der Isländer wieder Vollgas. Thorsteinsson ist trotzig und sagt: „Manchmal laufen diese Dinge für dein Team, manchmal gegen dein Team. Das ist normal. Dann muss ich eben noch auf mein erstes richtiges Tor warten, auch wenn das schwer ist. Da hilft nur eines: Weiter arbeiten. Der Moment wird kommen.“
Mit seinen ersten vier Monaten bei Hertha BSC geht der Isländer trotzdem selbstkritisch um und sagt: „Natürlich haben sowohl das Team als auch ich persönlich sportlich noch nicht das Level erreicht, das wir uns vorstellen. Wir arbeiten hart, damit das in der zweiten Saisonhälfte klappt!“ Vielleicht schon Sonntag (13.30 Uhr) beim Rückrundenauftakt in Paderborn. Thorsteinsson drängt in die Startelf und auf sein erstes Tor. Könnte klappen, wenn nicht wieder der VAR dazwischen funkt ... ■