Tierischer Transfer

Hertha BSC sucht keinen Spieler mehr, aber einen neuen Herthinho

Seit 26 Jahren ist Maskottchen Herthinho Liebling der Fans bei Hertha BSC. Jetzt braucht der Verein einen neuen Kostümdarsteller.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha BSC sucht einen neuen Darsteller für Maskottchen Herthinho.
Hertha BSC sucht einen neuen Darsteller für Maskottchen Herthinho.Frank Sorge/Imago

Noch vier Tage bis zum Transfer-Deadline-Day. Bei Hertha BSC wird es wohl keinen neuen Spieler mehr geben. Doch der Traditionsklub sucht gerade eine ganz andere Verstärkung – einen neuen Herthinho.

Das plüschige Bär-Maskottchen, seit 1999 ganz tief in den Herzen der Fans, braucht einen neuen Darsteller. Hertha hat jetzt eine Stellenanzeige auf der Vereinshomepage veröffentlicht. „Du liebst es, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern? Du möchtest unseren Klub nach außen vertreten – mit Energie, Herzlichkeit und einem Hauch Verrücktheit? Dann schlüpf in unser Kostüm und werde Herthinho“, werden Interessenten ermuntert, sich für den tierischen, blau-weißen Teilzeit-Job zu bewerben.

Bisher haben sich neun Interessenten gemeldet. Da geht noch mehr! Neben den Stadionauftritten mit lustigen Showeinlagen gibt es ziemlich viel zu tun für Herthinho. Bei offiziellen Anlässen oder auch Kindergeburtstagen ist der Gute-Laune-Bär gerade bei Kindern sehr beliebt und gefragt.

Das Geheimnis: Herthinho gibt es zweimal

Mit der Fahne im Einsatz! Herthinho sorgt bei jedem Hertha-Spiel im Olympiastadion für gute Laune.
Mit der Fahne im Einsatz! Herthinho sorgt bei jedem Hertha-Spiel im Olympiastadion für gute Laune.Contrast/Imago

Für die Hausbesuche gibt es einen zweiten Herthinho. Eigentlich ist der südamerikanische Braunbär 2,35 Meter groß, für Kindergeburtstage gibt es ein um 50 Zentimeter geschrumpftes Kostüm, damit er durch die Haustüren passt. Der füllige Herthinho ist trotzdem extrem sportlich. Er machte schon einen waghalsigen Skisprung vom Marathontor auf den Rasen des Olympiastadions, Halbmarathon ist er auch gelaufen. Ja, bei dem Job kommt man ins Schwitzen. Nicht nur wegen des dicken Fellkostüms.

Leitl über Transfers: „Es wird nichts mehr passieren“

Ein dickes Fell muss aber auch Trainer Stefan Leitl nach dem Holperstart mit nur zwei Punkten haben. Denn trotz des Verletztenfluchs gibt es bis zum 1. September keine neuen Spieler mehr. Das stellte Leitl, angesprochen auf Transferaktivitäten im Schlussspurt, klar: „Über Wünsche brauchen wir nicht sprechen. Man kann es jetzt auch klar und direkt sagen: Es wird nichts mehr passieren.“

Nur wenn Verteidiger Agustin Rogel noch verkauft werden sollte, gibt es eine kleine Chance, den Kader noch zu verstärken. Doch es sieht nicht nach einem Rogel-Abgang aus. Das wird Herthinho egal sein: Er hat die Gewissheit, dass er seit 26 Jahren der süßeste und drolligste Transfer der Vereinsgeschichte ist.