Hertha 0:0 in Hannover

Hertha BSC: Diese Nullnummer ist eine halbe Wiedergutmachung

Hertha spielt hellwach und konzentriert, doch selbst in Überzahl will in Hannover einfach kein Tor fallen.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Derry Scherhant versuchte alles, doch ein Tor gelang ihm in Hannover nicht.
Herthas Derry Scherhant versuchte alles, doch ein Tor gelang ihm in Hannover nicht.Imago Images/Noah Wedel

Hertha BSC schafft nach der 1:2-Heimblamge gegen Münster die halbe Wiedergutmachung. Die Blau-Weißen spielen 0:0 bei Hannover 96 im letzten Spiel des Jahres. Gute Leistung, aber ein Problem bleibt: Hertha versiebt zu viele Torchancen. Hannover spielte ab der 57. Minute nur noch mit zehn Mann. In Überzahl war da für Hertha mehr drin.

Trainer Cristian Fiel ließ die 1:2-Verlierer gegen Münster ran. Für jeden der elf Spieler, eine Chance zur Wiedergutmachung. Auffällig in der Anfangsphase waren die blau-weißen Profis giftiger und schneller als die Hannoveraner. Nach 13 Minuten hatte Derry Scherhant die erste Torchance. Doch seinen Schuss blockte 96-Verteidiger Sei Muroya mit einer Grätsche ab.

Der erste Warnschuss von Hannover dann in der 19. Minute. Muroya zog freistehend aus 12 Metern ab - zum Glück flog die Kugel übers Tor. Das war die erste Unordnung in der blau-weißen Defensive in diesem Spiel. Dann der Schock: Stürmer Florian Niederlechner fasste sich an den linken Oberschenkel . Seine Muskelverletzung aus dem Münster-Spiel war wieder aufgebrochen. Er musste runter und für ihn kam Smail Prevljak (29.).

Gelb-Rot für Hannovers Kunze

Mit einem 0:0 ging es in die Pause. Hertha spielte auch im zweiten Durchgang konzentriert weiter. Ibo Maza hatte die nächste Torchance und schoss aus 16 Metern nur knapp neben den rechten Pfosten (46.). Elf Minuten später nahm das Spiel eine Wendung. Hannovers Fabian Kunze hatte im Laufduell Prevljak ins Gesicht gegrapscht, dafür sah er Gelb-Rot.

In Überzahl konnten die Blau-Weißen jetzt mehr Druck in der Offensive machen. Scherhant schoss aus 15 Metern, doch 96-Keeper Ron Zieler konnte den Ball mit einer Parade noch entschärfen (63.). Pascal Klemens hatte Sekunden später die nächste Chance mit einem Kopfball, doch Zieler hielt.

Hertha zog immer weiter ein Powerplay auf, doch das Tor wollte einfach nicht fallen. Völlig unsinnig waren dann die Papierkugelwürfe von Hertha-Fans, als Hannovers Enzo Leopold eine Ecke ausführen wollte (79.). Schiri Daniel Schlager unterbrach das Spiel für eine Minute. So kann man den Spielfluss der eigenen Mannschaft auch stoppen...

Irres Gelb-Rot für Marton Dardai

Dann wurde es mal wieder ganz kurios. Marton Dardai schimpfte über einen Fehler vom frisch eingewechselten Michael Karbownik. Schiri Schlager dachte, dass sich Dardai über seine Freistoßentscheidung beschwert und stellte Dardai mit Gelb-Rot vom Platz. Nicht mal das Einwirken von Kapitän Toni Leistner, um die Situation beim Schiri aufzuklären, half. Dardai konnte es nicht fassen und ging kopfschüttelnd vom Rasen in die Kabine (89.).Danach passierte nicht mehr viel. Ein Punkt in Hannover gewonnen oder zwei verloren? Das ist jetzt die Frage.