Noch drei Spiele, noch dreimal geht Herthas Top-Stürmer Haris Tabakovic (29) auf Torejagd. Sonntag (13.30 Uhr) will der Schweiz-Bosnier beim Auswärtsspiel in Elversberg sein Konto erhöhen. Mit 21 Treffern führt er die Torschützenliste der Zweiten Liga an. Die Torjägerkrone ist ganz nah, aber damit auch die Gefahr, dass Fluppe zu einem anderen Klub wechseln könnte. Der Tabakovic-Spagat zwischen Krone und Kohle.
Das Problem ist einfach da. Das weiß auch Trainer Pal Dardai und sagt: „Haris ist ein wichtiger Teil. Im Moment wollen alle bleiben. Aber am Ende wird es Überraschungen geben. Ich glaube, er hat keine Absicht, von hier wegzugehen. Aber am Ende spielt auch das Geld eine Rolle.“
Dardai: „Bei 30 Millionen für Haris, müssen wir reden“

Dardai hängt dabei gleich mal ein utopisches Preisschild aus: „Wenn jemand kommt und 30 Millionen für Haris bietet, dann müssen wir reden.“ Realistisch gesehen: Schon bei einem Ablöseangebot von rund 10 Millionen Euro ist ein Wechsel denkbar.
Hertha BSC ist klamm, es wird auch für die nächste Saison wieder Bedingungen für die Lizenz geben. Stichwörter: Transferüberschuss und Schuldenabbau. Trotzdem will und muss eigentlich der Klub nächstes Jahr wieder aufsteigen. Sportlich braucht man eigentlich Tabakovic, doch man braucht auch Geld.
Dann gibt es auch die Perspektive des Spielers. Als Spätzünder ist der Stürmer jetzt in der Form seines Lebens. Im Juni wird er 30 Jahre alt. Ein anderer Klub könnte ihm mit einem Traumgehalt locken, welches Hertha nicht bieten kann.
Dardai: „Wir versuchen, Tabakovic zu halten“
Für mickrige 500.000 Euro Ablöse kam der Mittelstürmer vergangenen Sommer von Austria Wien. Er hat einen Vertrag bis 2026 bei den Blau-Weißen. Dardai machte ihn besser. Zwischen Trainer und Stürmer stimmt die Chemie. Dardai: „Wir versuchen Tabakovic zu halten. Aber zum Schluss entscheiden immer die inneren Werte, das Geld. Ich habe zu ihm persönlich ein sehr gutes Verhältnis.“
Stimmt, aber noch ist unklar, ob überhaupt Dardai noch nächste Saison da ist. Bei einem Trainerwechsel könnte eventuell Tabakovic – und nicht nur er – noch verstärkter überlegen, zu gehen.■