In 14 Tagen ist Trainingsstart

Hertha BSC: Das sind die fünf harten Nüsse für Trainer Cristian Fiel

Neuer Trainer, neue Aufstiegshoffnung und jede Menge Arbeit für Cristian Fiel. In zwei Wochen startet Hertha wieder mit dem Training.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas neuer Cheftrainer Cristian Fiel hat jede Menge Arbeit mit der Mannschaft vor sich.
Herthas neuer Cheftrainer Cristian Fiel hat jede Menge Arbeit mit der Mannschaft vor sich.Eibner/Imago

Noch zwei Wochen! Dann startet Hertha BSC in die Saisonvorbereitung. Der neue Cheftrainer Cristian Fiel (44) soll die Blau-Weißen wieder zurück in die Bundesliga führen. Eine harte Mission mit vielen Aufgaben. Das sind die fünf harten Nüsse, die Fiel knacken muss.

Hertha-Trainer Cristian Fiel muss ... Teamgeist ausbauen

Vorgänger Pal Dardai hatte vergangenen Sommer wegen des knallharten Sparkurses nur eine Rumpftruppe, die nach und nach verändert wurde. Trotzdem schaffte es der Ungar mit seiner jovialen Papa-Power, schnell einen Teamgeist in die neu formierte Mannschaft zu bekommen. Dieser Spirit muss von Fiel weiter ausgebaut werden. Der Coach ist auch ein offener, geradliniger Typ. Wie kommt er bei den Profis an? Und wie geht er selbst mit diesem Transfersommer mit vielen Fragezeichen um?

Stand jetzt: Leihspieler wie Wilfried Kanga (26), Myziane Maolida (25) und Kelian Nsona (22) kehren zunächst zurück, obwohl sie verkauft werden sollen. Leistungsträger wie Fabian Reese oder Haris Tabakovic sowie Marton Dardai und Talente wie Ibrahim Maza und Pascal Klemens könnten noch gehen, weil sie in die klamme Kasse Millionen bringen könnten. Doch eigentlich braucht Fiel sie. Viele Fragezeichen, trotzdem muss er die Jungs bei Laune halten.

Hertha-Trainer Cristian Fiel muss ... eine neue Philosophie in die Köpfe kriegen

Dardai ließ schnellen Umschaltfußball spielen, weil er der Meinung war, dass das die erfolgreichste Methode mit dem Kader ist. Das fanden die Hertha-Bosse nicht so gut. Deswegen auch der Trainerwechsel. Fiel will dominanten, offensiven Fußball mit viel Ballbesitz spielen lassen. Fiel: „Ich habe lieber die Kugel, als dass ich hinterherlaufen muss. Kreieren, Ballbesitz, das sind Sachen, die ich liebe.“ Das muss er aber ganz schnell in die Köpfe der Spieler bekommen. Die Trainingseinheiten werden ein Mix aus Spiel und intensiver taktischer Schulung, mit Unterbrechungen, um Automatismen einzustudieren.

Hertha-Trainer Cristian Fiel muss ... Mittelfeldlöcher stopfen

59 Gegentore, oft in der letzten Viertelstunde des Spiels. Die kosteten Hertha den erhofften Aufstieg. Doch alle hier sind sich einig: An den meisten Gegentoren waren nicht die Abwehrspieler schuld, sondern eher das defensive Mittelfeld, das oft nicht aggressiv in den Zweikämpfen vorging und auch bei Ballgewinn zu wenig nach vorne ankurbelte. Mit Diego Demme (32), der vom SSC Neapel kommen wird, soll das Problem behoben werden. Aber er alleine schafft es auch nicht. Da müssen alle mitmachen.

Diego Demme (r.) vom SSC Neapel soll in Herthas Mittelfeld für mehr Aggressivität sorgen.
Diego Demme (r.) vom SSC Neapel soll in Herthas Mittelfeld für mehr Aggressivität sorgen.IPA Sport/Imago

Hertha-Trainer Cristian Fiel muss ... ein Verteidiger-Duo finden

Marton Dardai (22) und Pascal Klemens (19) mussten vergangene Saison im Mittelfeld aushelfen. Jetzt sollen sie wieder zurück auf ihre Stammposition als Innenverteidiger. Dazu kommt noch der junge Linus Gechter (20). Das ist Herthas Zukunft, wenn nicht Dardai verkauft wird. Die Gegenwart sieht aber so aus: Auch Kapitän Toni Leistner (33) und Marc Kempf (29, er ist Verkaufskandidat) wollen sich durchbeißen. Da ist Fiel pragmatisch und sagt: „Alt oder jung? Für mich zählt nur Leistung.“

Hertha-Trainer Cristian Fiel muss ... Kritiker und Dardai-Fans überzeugen

Es wäre Augenwischerei, wenn man über das schwere Dardai-Erbe hinweggeht. Viele Hertha-Fans lieben nun mal ihre Vereinsikone und beäugen die Verpflichtung Fiels skeptisch. Um alle zu überzeugen, helfen zwei Dinge. Beim ersten gibt es bei dem Deutsch-Spanier keine Bedenken: Er ist authentisch und nahbar und lebt für den Fußball. Das werden die Kiebitze beim Training auf dem Schenckendorffplatz ganz schnell sehen. Das Zweite: Fiel braucht ganz schnell Siege, dann verstummen auch die Bedenkenträger.