Ganz ehrlich, das war ein Schlag in die Magengrube! Hertha BSC hat bei der Mitgliederversammlung mit der leckersten Tradition im Verein gebrochen. Über 20 Jahre servierte die Kegel-Abteilung des Klubs liebevoll und charmant einfache Hausmannskost. Erbsensuppe, Würstchen, Kartoffelsalat, Kuchen zu Kaffee. Gestern waren die Kegler nicht da!
Stattdessen bot die Imbisswagenkette „Frittenmafia“ ihre kulinarischen Erzeugnisse an. Ja, Bockwurst gab es auch – mit Schrippe für 4,30 Euro, mit Kartoffelsalat für 7,50, ein Cheeseburger für 9,90 Euro, Mineralwasser 3,90 Euro. Heftige Preise, teurer als bei der Tankstelle oder einem Burger-Laden. Da verging ganz schnell der Appetit. Unfair, gerade für manchen Herthaner, der nicht so viel Geld hat.
Im Vorfeld der Mitgliederversammlung wurde gesagt, dass Hertha verständlicherweise wegen des harten Sparkurses die Beköstigung nicht mehr gratis servieren kann. Schließlich kosteten Erbsensuppe und Co. rund 10.000 Euro. Alles gut! Aber warum wurden die Traditionsgerichte nicht wieder von den netten Keglern serviert und alle hätten bezahlt und höchstwahrscheinlich viel weniger? Denn Lohnkosten entstehen nicht. Das haben die Kegler immer ehrenamtlich gemacht. Und Hertha hätte sogar noch Geld eingenommen.

Bruch mit der leckersten Tradition
Der Frust ließ nicht lange auf sich warten. Ein Mitglied brachte sein Unverständnis für das teure Catering vor dem Mikro zum Ausdruck bei der Mitgliederversammlung. Vize-Präsident Fabian Drescher war einsichtig: „Diese Kritik nehmen wir so gerne mit. Wir werden überlegen, wie wir die Kegelabteilung wieder mit einbeziehen. Wir wollten trotz des Sparkurses Speisen ausgeben können, auch wenn sie nicht unentgeltlich sind.“