Keine Pfiffe, kein Applaus

Hertha BSC: 6:1 gegen TeBe, aber Torwart Gersbeck patzt beim Comeback

Herthas Sünden-Torwart Marius Gersbeck zeigt bei seinem Comeback im Test gegen TeBe Unsicherheiten.

Author - Wolfgang Heise
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Den Ball hatte Marius Gersbeck bei seinem Comeback nach Begnadigung sicher in den Händen.
Den Ball hatte Marius Gersbeck bei seinem Comeback nach Begnadigung sicher in den Händen.imago images/Koch

Hertha BSC gewinnt vor 1826 Zuschauern das Testspiel bei Oberligist Tennis Borussia mit 6:1 (5:0). Nur ein Trainingsspiel in der Länderspielpause? Nicht ganz! Torwart Marius Gersbeck (28) wurde nach seiner Prügelnacht von Österreich im Juli vergangene Woche begnadigt und durfte Donnerstagabend in der zweiten Halbzeit im Kasten stehen.

Im ersten Durchgang hatten Gustav Christensen 1:0 (1.), Nader El-Jindaui (5.), Deyovaisio Zeefuik (19./31.) und  Bence Dardai (29.) die Blau-Weißen locker leicht mit 5:0 in Führung geschossen. Dann machte sich Gersbeck in der Pause mit Torwarttrainer Andy Menger und Keeper Philip Sprint warm für sein Comeback. Wie reagierten die Fans? Pfiffe gab es im Mommensenstadion keine, aber auch keinen großen Applaus. 

Pal Dardai: „Marius braucht noch Spielpraxis“

Herthas Torwart Marius Gersbeck bekam zweimal den Ball bei Herauslaufen aus dem Strafraum nicht richtig unter Kontrolle.
Herthas Torwart Marius Gersbeck bekam zweimal den Ball bei Herauslaufen aus dem Strafraum nicht richtig unter Kontrolle.City-Press

Viel zu tun hatte Gersbeck nicht. Beim Elfer für TeBe zum 1:5 (47.) war er chancenlos. Doch zweimal patzte der Keeper beim Herauslaufen aus dem Strafraum und der Ballannahme (58./62.), die er dann verstolperte. Trainer Pal Dardai: „Man hat gesehen, dass Marius noch Spielpraxis braucht.“ Die soll er bis zur Winterpause erstmal in der U23 sammeln. Und erst dann wieder in echten Konkurrenzkampf mit Herthas Nummer 1 Tjark Ernst und Robert Kwasigroch treten. 

Für Gersbeck selbst, der nach der Prügelnacht nach 97 Tagen wieder im Hertha-Kasten stand, nur weil er begnadigt wurde, war etwas anderes an diesem Abend viel wichtiger. Nach dem Abpfiff, das 6:1 markierte Leander Popp (75.),  unterhielt sich der reuevolle Keeper noch 20 Minuten mit den Fans am Stadionzaun. Gersbeck war vor seiner Zeit als Profi selbst in der Ultraszene der Ostkurve.