Leitl vertraut dem Teenie

Pokalmärchen wird wahr: Leitl lässt Hertha-Wunderkind Kennet (16) los

Der Ruck-Zuck-Fahrplan mit Superjuwel Kennet Eichhorn läuft. Montag beim Pokalspiel in Münster ist der Teenie erste Wahl.

Author - Wolfgang Heise
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Sein Profi-Debüt als Joker bei Herthas 0:0 gegen den KSC hat Kennet Eichhorn hinter sich, jetzt winkt dem Teenie im Pokal die Startelf.
Sein Profi-Debüt als Joker bei Herthas 0:0 gegen den KSC hat Kennet Eichhorn hinter sich, jetzt winkt dem Teenie im Pokal die Startelf.Huebner/Imago

Beim 1:2 auf Schalke im Kader, beim 0:0 gegen KSC als Joker gekommen, Montag (18 Uhr) beim Pokalspiel bei Preußen Münster in der Startelf von Hertha BSC. Der Ruck-Zuck-Fahrplan für Wunderkind Kennet Eichhorn (16) steht. Der Teenie wird früher Stammspieler werden als gedacht. Trainer Stefan Leitl macht Tempo beim nächsten Karriereschritt für das Ausnahmetalent. Ein blau-weißes Pokalmärchen wird wahr.

Die Reifeprüfung als Profispieler hat der Benjamin der blau-weißen Truppe beim 0:0 gegen den KSC bravourös bestanden. In der 68. Minute wurde Eichhorn eingewechselt und war sofort drin im Spiel. Einen Unterschied zu seinen älteren Mitspielern war nicht zu erkennen. Leitl hat völliges Vertrauen zum nächsten Superjuwel nach Ibo Maza (für 12 Millionen Euro an Leverkusen verkauft).

„Um noch mal speziell auf Kenny zurückzukommen. Ich glaube, dass alle gesehen haben, dass er ein Riesentalent ist. Wir haben einen Spieler mit 16 Jahren beim Stand von 0:0 einwechselt. Das heißt, er bringt die Reife auch schon in diesem Alter mit, um in so ein Spiel reinzukommen“, erklärt der Coach.

Hertha BSC: Noch mehr Nervenkitzel für Eichhorn im Pokal

Knapp 60.000 Fans im Olympiastadion, doch Kennys Nerven hielten. Er war nur auf das fokussiert, was er liebt: das Fußballspielen mit Grips und Verstand. Die Nervenstärke hat er, vor großem Publikum sein Können zu zeigen. Im Pokal geht es um eine andere emotionale Stabilität. In Münster werden nicht mal die Hälfte an Zuschauern im Stadion sein, doch dafür ist es ein K.o.-Spiel: siegen oder raus! Hochspannung auf dem Rasen und ein aggressiver Kampf. Mit seinem jetzt schon 1,86 Meter großen, robusten Körper kann der Sechser locker mithalten. Doch es gibt dieses Extra-Kribbeln im Alles-oder-Nichts-Fight.

Trainer Stefan Leitl will Herthas Superjuwel Kennet Eichhorn schnell ins Profiteam integrieren.
Trainer Stefan Leitl will Herthas Superjuwel Kennet Eichhorn schnell ins Profiteam integrieren.Engler/nordphoto/Imago

Leitl: „Kenny hat die Chance, zu spielen. Das ist klar.“

Dazu kommt der Faktor Verantwortung im Team, der bei Herthas Verletzungssorgen für den jungen Mann ziemlich schnell eingetroffen ist. Diego Demme wird wegen seiner Schwindelgefühle noch nicht wieder spielen können. Keiner weiß momentan genau, wann er sein Comeback geben kann. Genauso sieht es auch bei Paul Seguin aus, der an einer komplizierten Wadenverletzung in Kombination mit einer Fußentzündung leidet. Leitl muss auf die beiden erfahrenen Profis noch wochenlang verzichten.

Deswegen setzt der Coach auf den schnellen Einbau von Eichhorn ins Team. „Wir haben das eine oder andere Gespräch geführt“, sagt Leitl und deutet damit an, dass er den Teenie auf die neue Aufgabe präzise vorbereiten will. Der Trainer weiter: „Wir nehmen die Eindrücke aus dem Training mit. Die Woche war okay, er trainiert gut. Er hat die Chance zu spielen, das ist klar.“

Doch auch die anderen Spieler sind nach dem Holperstart in der Zweiten Liga jetzt im Pokal gefragt. Leitl: „Wir müssen unsere Leistung auf den Platz bekommen und eine gute Energie am Montag hinbekommen. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen in der jetzigen Konstellation. Mir fehlen zehn Spieler. Das ist schon ein Brett, mit dem wir umzugehen haben. Trotzdem bin ich total optimistisch und habe Vertrauen in die Jungs, die da sind.“ Damit meint Leitl ganz besonders Wunderkind Kennet …