Die Hinrunde wird Freitag (18.30 Uhr) bei Hertha BSC mit dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld beendet. Danach geht es in den kurzen Weihnachtsurlaub. Die schönste Botschaft zum Fest der Liebe verkündet Michael Cuisance (26) schon vorher. Nach anderthalb Jahren in Berlin gibt der Franzose eine Liebeserklärung an den Klub ab, die an das blau-weiße Herz geht. Hertha d’amour!
Im Interview bei transfermarkt.de lässt der Edeltechniker Sätze fallen, die so schön sind wie seine Tricks, Tore und Traumpässe. „Ich fühle mich hier bei Hertha BSC sehr wohl, meine Familie fühlt sich in der Stadt Berlin sehr wohl. Ich kann sagen, dass ich etwas Vergleichbares in meiner Karriere zuvor nicht erlebt oder empfunden habe“, gesteht Cuisance.
Das ist ein Riesenkompliment an den Verein und seine Fans. Cuisance spielte vorher schon bei Borussia Mönchengladbach, dem FC Bayern, in Frankreich und Italien, doch erst bei Hertha fand er das wohlige Gefühl einer fußballerischen Heimat. Cuisance: „Wenn man sich nach dem ersten Jahr auf einen neuen Vertrag und eine langfristige Zusammenarbeit einigt, sagt das sehr viel aus. Der Verein ist ambitioniert und ich kann mich absolut mit seinen Zielen und Werten identifizieren. Deswegen bin ich ein Herthaner.“
Cuisance: „Ich bin ein Herthaner“
Cuisance kam im Sommer 2024 und unterschrieb damals bis 2027, schon im Mai 2025 verlängerte er bis 2029. Das war ein klares, blau-weißes Statement, doch jetzt, kurz Weihnachten, gibt er preis, was er wirklich fühlt, wenn er das blau-weiß gestreifte Trikot anzieht. „Wir sind eine große Hertha-Familie, in der auf und neben dem Platz jeder für den anderen arbeitet und einsteht. Diese Mentalität ist in meinen Augen auch der Schlüssel für Erfolg“, sagt der Franzose.
Und er hat mit Stefan Leitl endlich einen Trainer, der ihn wirklich versteht: „Unser Verhältnis ist sehr positiv. Wir kommunizieren viel miteinander und er hat Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Er macht einen Super-Job.“
Der Super-Techniker dribbelte sich am Anfang seiner Karriere noch selbst aus, war schnell zufrieden, als er beim FC Bayern einen Vertrag unterschrieben hatte. Diese Sünden hat der Franzose längst abgelegt. Er gilt bei Hertha mannschaftsintern als Vorbild für Disziplin. Cuisance sagt: „Talent ist gut, aber es reicht allein nicht aus – diese Erfahrung habe ich in der Vergangenheit selbst machen müssen.“
Cuisance gibt Tipps an Wunderkind Eichhorn
Zu Herthas Wunderkind Kennet Eichhorn sagt er: „Natürlich kann ich mich aufgrund meines eigenen Werdegangs auch ein Stück weit in seine Situation hineinfühlen. Was Kenny spielerisch leistet, ist für sein junges Alter beeindruckend. Der Profi-Fußball ist ein schwieriges Terrain. Man muss sich auch abseits des Platzes vielen Herausforderungen stellen. Bodenständig bleiben, die äußeren Einflüsse ausblenden, Disziplin und harte Arbeit – das sind die Dinge, zu denen ich jedem jungen Spieler auf dem Sprung zum Profi raten würde.“