Hertha BSC bleibt analog! Bei der Mitgliederversammlung in der Messehalle 20 am Sonnabend lehnen die Herthaner wie erwartet einen Antrag auf hybride Veranstaltung ab. Wäre der Antrag angenommen worden, hätten Mitglieder in Zukunft auch am Computer mitwählen dürfen.
Der Antrag, der im August bei Hertha BSC einging, trug einige Brisanz in sich. Schon seit Jahren wird im Verein diskutiert, inwieweit es möglich sein könnte, alle knapp 60.000 Mitglieder bei der halbjährlichen Versammlung mit einzubinden. Denn anwesend sind immer nur zwischen 1000 und 4000 Mitglieder, die dann auch ein Stimmrecht haben.
Das nahmen die 1296 stimmberechtigten Herthaner auch Sonnabend wegen des Antrags wahr. Wegen der Wichtigkeit wurde der Antrag zeitlich weit nach vorne gezogen. Statt als vorletzter Tagesordnungspunkt 17, wurde er auf Platz 4 gestellt.

Mitglied aus Hamburg schwärmt: „Unser blau-weißes Lagerfeuer“
Um 12.24 Uhr war es so weit. Die Satzungskommission selbst hatte den Änderungsantrag gestellt, Kommissionsmitglied Bert Handschumacher betonte aber, dass dies nicht als Wahlempfehlung gilt – weder für oder gegen.
Schon nach wenigen Minuten und drei Wortmeldungen war klar, dass der Antrag keine Chance hat. Ein Mitglied aus Hamburg war angereist und sagte: „Die Versammlung ist unser blau-weißes Lagerfeuer!“ Er bekam riesigen Applaus im Saal. Die Sache war klar, denn eine Änderung hätte eine Dreiviertel-Mehrheit gebraucht. Um 13.10 wurde mit der Hand abgestimmt. Das Ergebnis: Nur 179 Herthaner stimmten dem Antrag zu.
Auch ein Kompromissvorschlag, dass die Hertha-Versammlung künftig für Mitglieder im Internet gestreamt wird und so angeschaut werden kann, wurde abgelehnt. Hertha bleibt weiter analog.


