Er vertritt Herthas Publikumsliebling Fabian Reese (26) auf dem linken Flügel. Kein leichter Job für Derry Scherhant (21). Doch der Dribbler kommt immer stärker in Fahrt. Beim 2:0 gegen Regensburg machte Scherhant bisher sein bestes Saisonspiel. Doch die entscheidenden Flanken fehlen noch immer.
Scherhant war happy mit seinem Spiel: „Ich denke, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Ich bin ganz zufrieden, aber ich bin nie ganz zufrieden. Man will immer mehr und mehr. Es geht in die richtige Richtung, ich spüre das Vertrauen des Trainers in dieser Saison. Das gibt mir Selbstvertrauen, ich fühle mich gut.“
Wegen Scherhant scheiden sich die Geister, eine faire Beurteilung seiner Leistung fällt manchen schwer. Die Hertha-Fans streiten sich genüsslich: Ist er nun gut oder schlecht?
Fakt ist: Derry war gegen Regensburg ein auffälliger Aktivposten und er passte präzise zu seinen Mitspielern. Er kämpft gerade selbst gegen die Kritik, dass er manchmal zu eigensinnig spielt. Auch arbeitet er jetzt fleißig nach hinten. Das ist erst mal ein großer Fortschritt.
Trainer Fiel vertraut Scherhant
Dabei zieht es ihn aber immer wieder ins Angriffszentrum und er verlässt die linke Außenbahn. Deswegen hapert es weiterhin an Flanken. Während Ex-Coach Pal Dardai immer wieder Scherhant kritisierte (O-Ton: „Derry braucht Lack vom bösen Trainer!“), fasst ihn Trainer Cristian Fiel eher mit Samthandschuhen an. Der Deutsch-Spanier machte sich bei seinem Amtsantritt auch stark dafür, dass Scherhant bleibt. Denn eigentlich wollte der Angreifer Hertha noch vor zwei Monaten verlassen.
Jetzt wird der gebürtige Berliner dringend benötigt, weil Reese noch länger ausfällt. Scherhant genießt gerade sein Standing und betont den Teamgeist beim zähen und glücklichen 2:0-Heimsieg gegen Regensburg: „Wir haben das gesamte Spiel über alles gegeben, uns untereinander immer wieder gepusht. Dieser Zusammenhalt zeichnet uns aus. Ich hoffe, dass wir so weitermachen können.“
Scherhant lobt Kumpel Zeefuik

Einen Mitspieler lobt Scherhant besonders – Kampfmaschine Deyo Zeefuik (26), der momentan als linker Außenverteidiger spielt. „Wir harmonieren sehr gut auf der Seite miteinander. Aber auch abseits vom Platz. Wir kennen uns schon sehr lange. Er hat mich damals bei den Profis als Erster aufgenommen. Ein sehr guter Typ. Wir verstehen uns auch privat bestens. Das hilft der Mannschaft“, verrät Scherhant.
Wenn sein fünf Jahre älterer Kumpel Deyo ihm jetzt noch energischere Anweisungen gibt, mehr auf dem Flügel zu bleiben, könnten die beiden wirklich ein unverhofftes Traumduo für die linke Seite werden. ■