Bei Herthas Investor 777 Partners geht es drunter und drüber. Das Finanzunternehmen aus den USA steckt in erheblichen Schwierigkeiten. Verlässt Johannes Spors (41), der Sportchef des Unternehmens, das sieben Fußballklubs unter sich hat, den angeschlagenen Konzern? Ihm liegt ein Angebot von Premier-League-Klub Newcastle United vor. Ausgerechnet der größte Kritiker von Trainer Pal Dardai (48) könnte jetzt bei 777 von Bord gehen. Was bedeutet das für Hertha BSC?
Der Reihe nach: Freitagnacht gab es den ersten Bericht des norwegischen Investigativ-Portals Josimar-Fotball, dass die 777-Bosse Josh Wander und Steven Pasko angeblich entmachtet worden seien. Außerdem sollen Schuldenspezialisten beauftragt worden sein.
Hertha-Statement zu 777 Partners
Hertha BSC reagierte am Sonnabendvormittag nach den Meldungen auf der Vereinshomepage: „Auch wir haben die aktuellen Entwicklungen rund um die 777 Football Group zur Kenntnis genommen. An dieser Stelle gilt es festzustellen, dass die 777 Football Group sämtliche vertraglichen Verpflichtungen gegenüber uns nicht nur erfüllt, sondern sogar vereinbarte Zahlungen frühzeitig geleistet hat.“
Zur Erklärung: Der Klub hat bisher 75 Millionen Euro von den Amis bekommen. Weitere Zahlungen in der nächsten Saison sind nur optional. Als Notgroschen, falls das Eigenkapital des Klubs nicht ausreicht. Danach sieht es momentan aber nicht aus.
Weiter heißt es in dem Statement: „Verfügungen über die Aktien von 777 bedürften aufgrund der satzungsrechtlichen Vorgaben ohnehin der Zustimmung von Hertha BSC.“ Heißt: Falls es zum Verkauf der 78,8 Prozent Anteile an der Hertha-KGaA kommt, kann der Verein mitbestimmen, an wen verkauft wird. Und nicht nur das: Hertha hat sogar ein Vorkaufsrecht.
So viel zur Ausgangslage bezüglich der Aktien. Doch 777 Partners ist in den bisherigen 14 Monaten nie ein stiller Teilhaber gewesen, sondern ein Kooperationspartner. Der Verein profitierte von der riesigen 777-Datenbank, besonders beim Scouting von Spielern.
777-Sportchef Spors seit Sommer 2023 Dardai-Kritiker

Chef dieses digitalen Analysesystems ist eben Johannes Spors, der auch schon für RB Leipzig und Hoffenheim tätig war. Er war schon im vergangenen Sommer gegen eine Verpflichtung von Pal Dardai als Trainer. Seine Kritik am Coach ging danach weiter.
Jetzt könnte Spors aber selbst 777 verlassen. Das englische Magazin The Athletics berichtet, dass er heißer Kandidat als neuer Sportdirektor bei Newcastle United ist. Dardai-Kritiker weg bei 777, werden dann die Karten in der Trainerfrage am Ende bei Hertha doch noch mal neu gemischt?