„Am besten KEINEN Alkohol“

Suchtmediziner mit deutlicher Warnung: Auch Glas Rotwein potenziell tödlich!

Drastisch verschärfte Richtlinien: Auch kleine Mengen alkoholischer Getränke schaden der Gesundheit.

Author - Joane Studnik
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Das sprichwörtliche Gläschen Rotwein am Abend ist überhaupt nicht gesund: Am besten sei Verzicht auf Alkohol, so Suchtmediziner.
Das sprichwörtliche Gläschen Rotwein am Abend ist überhaupt nicht gesund: Am besten sei Verzicht auf Alkohol, so Suchtmediziner.dpa/Christophe Ena

Ein Feierabend-Bierchen, das Gläschen Rotwein: Selbst einige Mediziner halten den gelegentlichen Genuss von alkoholischen Getränken für vertretbar oder sogar gesundheitsfördernd. Doch nun schockt eine neue Richtlinie, die auf neuen wissenschaftlichen Studien beruht. Demnach ist jeder Tropfen Alkohol einer zuviel.

In manchen Ländern ist Alkohol verpönt und nur schwer erhältlich, doch in Deutschland wird fröhlich „gebechert“: Volksfeste wie das Oktoberfest ziehen Touristen aus aller Welt an. Durchschnittlich konsumiert jeder Deutsche ab 15 Jahre sage und schreibe zehn Liter reinen Alkohol pro Jahr. Umgerechnet entspricht das 100 Flaschen Wein oder 450 Flaschen Bier.

Riskante Alkoholmengen: 16 Prozent aller Männer und 11 Prozent der Frauen trinken zuviel

Rund 16 Prozent der erwachsenen Männer und 11 Prozent der Frauen konsumieren laut Deutschem Krebsforschungszentrum „riskante“ Alkoholmengen: Diese liegen bei Frauen nach bisher üblichen Einschätzungen bei zehn Gramm Alkohol pro Tag, doppelt soviel bei Männern.

Doch nun gibt es eine drastisch verschärfte Richtlinie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), die auf neuen Erkenntnissen beruht zur Gefährlichkeit von Alkohol beruht: Bisher hatte die DHS die Risikoschwelle etwas höher als das Deutsche Krebsforschungszentrum angesetzt, nämlich auf 24 Gramm Reinalkohol bei Männern und 12 Gramm bei Frauen pro Tag.

Deutliche Warnung vor Alkohol: Jeder Tropfen Alkohol ist zuviel

Deutlich formuliert die DHS: „Am besten ist es, keinen Alkohol zu sich zu nehmen.“ Jede Person, egal wieviel sie trinkt, solle den Alkoholkonsum reduzieren. Bisherige Richtwerte hätten auf veralteten Studien beruht. Neuere Erkenntnisse zeigen laut DHS jedoch einen klaren Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Sterbewahrscheinlichkeit.

Klartext: Am gesündesten lebt, wer überhaupt keinen Alkohol zu sich nimmt. Mit jedem Tropfen Alkohol steigt die Gefahr für Krankheiten und vorzeitigen Tod. Frühere Studien, denen zufolge geringe Mengen Alkohol gesundheitsfördernd sein könnten – also das sprichwörtliche Glas Rotwein am Abend – seien methodisch unzureichend. Angeblich gesundheitsfördernde Stoffe seien in so geringen Mengen in Rotwein enthalten, dass eine gesundheitsfördernde Wirkung nur beim Konsum mehrerer Liter festgestellt werden könnte – dabei würde der gesundheitliche Schaden durch den Alkohol deutlich überwiegen.