Etwa ab Ende Mai werden die ersten heimischen Erdbeeren pflückreif sein, doch seit Wochen schon stehen die Früchte griffbereit in den Supermärkten zu erschwinglichen Preisen. Umweltschützer und Produkttester warnen vor dem Verzehr von Früherdbeeren – Ernährungsexperten sprechen immer deutlicher auch das Problem Fruchtzucker an, der nicht nur gesund ist. Wie viele Erdbeeren kann man bedenkenlos essen, ab wann und worauf sollte man beim Kauf achten?
Die Erdbeeren, die derzeit bei Lidl, Rewe und Co. angeboten werden, haben einen weiten Weg hinter sich: Vor allem aus Spanien stammen die sage und schreibe 120.000 Tonnen Erdbeeren, die jedes Jahr aus dem Ausland nach Deutschland transportiert werden. Vor allem auf südspanischen Feldern wachsen die Früherdbeeren unter Folie. Der Anbau erfordert absurde Mengen Wasser, etwa eine Badewanne, 150 Liter, für ein 500-Gramm-Schälchen. Die Folien werden anschließend selten recycelt, sondern illegal verbuddelt.
Erdbeeren aus Spanien und Ägypten: Pestizide selbst auf Bioware gefunden
Damit Schädlinge die zarten Pflanzen nicht zerstören, werden Erdbeeren aus Spanien und Ägypten meist mit Pestiziden bearbeitet – selbst auf einer Probe Bio-Erdbeeren fanden Ökotester das für Bienen giftige Pestizid Spinosad.
Erste Früherdbeeren aus Deutschland stammen auch nicht von freien Feldern, sondern aus beheizten Gewächshäusern – doch Ökotester halten diese Anbauform für noch schlechter als spanische Freiland-Erdbeeren. Wegen der langen Transportwege halten die importierten Erdbeeren nicht lange: Mit einem Trick bleiben sie allerdings bis zu zwei Wochen schimmelfrei.
Die ersten aus Umweltsicht unbedenklichen deutschen Erdbeeren gibt es selten vor Juni zu kaufen und sie sind deutlich teurer als die Importware.
Erdbeeren: Viel Vitamin C und Spurenelemente: Aber wie steht es um den Zuckergehalt?
Erdbeeren gelten als gesund, enthalten sogar mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte. Daneben sind die roten Beeren reich an Folsäure (wichtig für das Zellwachstum), Kalium, Eisen, Magnesium, Kalzium. Aber wie steht es eigentlich um den Zucker?
Ernährungsexperten sehen in Obst durchaus nicht nur das gesunde Nahrungsmittel, das man anders als Süßigkeiten bedenkenlos verzehren kann, sondern verweisen auf den Zuckergehalt vieler Obstsorten.

Fruchtzucker ist anders als oftmals angenommen nicht gesünder als jeder andere Zucker. Besonders viel Zucker haben beispielsweise Bananen (17,27 g Zucker pro 100 Gramm), Weintrauben (15 Gramm), Ananas (13 Gramm) oder Mango (12,45 Gramm). In rauen Mengen genossen, können diese Obstsorten auch dick machen und sich negativ auf die Cholesterol-Werte im Blut auswirken.
Erdbeeren schneiden beim Zuckergehalt jedoch besonders gut ab: Gerade einmal 4,9 Gramm Fruchtzucker sind in 100 Gramm enthalten.
Fazit: Als Dickmacher taugen Erdbeeren nicht, sie gehören zu den gesunden Obstsorten mit einem geringen Zucker- und einem hohen Vitamin-C-Gehalt. Wer nicht auf die ersten deutschen Freiland-Erdbeeren warten möchte, greift auf Export-Erdbeeren zurück. Diese weisen zwar eine schlechte Ökobilanz auf, noch schlechter bewerten Produkttester aber heimische Früherdbeeren aus beheizten Gewächshäusern. ■