Wenn Kinder in der Wohnung herumtollen, sich eine Schneeballschlacht liefern oder sich auf dem Spielplatz austoben, ist es schnell passiert: Ein Zahn ist weg! Abgebrochen oder komplett rausgebrochen. Jetzt sollte man schnell handeln.
„Eltern sollten derartige Zahnunfälle niemals auf die leichte Schulter nehmen, da sie nicht nur kosmetische, sondern auch gesundheitliche Folgen haben können“, warnt Nicola Blidschun, Zahnexpertin der Ergo Krankenversicherung. Es sollte schnellstmöglich ein Zahnarzt oder eine Zahnklinik aufgesucht werden. Auch wenn der Zahn noch drin ist und es offenbar nur eine Fraktur ist. Das gilt auch für Milchzähne! „Auch vermeintlich harmlose Zahnbrüche können Entzündungen oder Zahnschmerzen zur Folge haben“, erklärt die Expertin.
Wenn ein Zahn vollständig herausfällt, ist Eile geboten. Eltern sollten unbedingt darauf achten, den Zahn so aufzubewahren, dass ein Zahnarzt diesen wieder einpflanzen kann. Ganz wichtig für die Zahn-Rettung: „Niemals die empfindliche Wurzel des Zahns berühren, da dies die Erfolgsaussichten deutlich vermindern kann – und schon gar nicht in ein Taschentuch einwickeln!“, warnt die Zahnexpertin. Auch keinesfalls den Zahn in Wasser legen oder trocken transportieren. Verunreinigungen, wie zum Beispiel Sand, nicht selbst entfernen.
Kalte H-Milch kann den Zahn konservieren – aber nur kurz
Den herausgefallenen oder abgebrochen Zahn kann man in kalte H-Milch legen und damit konservieren. So sind die Zellen der Zahnwurzel geschützt, was den Zahn zumindest vorübergehend davor bewahrt abzusterben. Aber eben nicht lange. Nach ein bis zwei Stunden schützt die Milch nicht mehr. Zur Not kann der Zahn auch in Speichel gelegt werden.
Zahnexpertin Nicola Blidschun empfiehlt, für solche Zahn-Unfälle eine Zahnrettungsbox aus der Apotheke parat zu haben. Das erhöhe die Chancen auf eine erfolgreiche Wiedereinpflanzung. Die Box kostet rund 20 Euro. „Zahnrettungsboxen verfügen über eine spezielle Zellnährlösung, die verhindert, dass der Zahn austrocknet. In ihr überleben die Zellen bis zu 24 Stunden, ehe sie absterben“, so die Expertin. Zahnrettungsboxen sind übrigens auch in vielen Schulen, Turnhallen und Schwimmbädern vorhanden.