Die Situation kennt der BFC Dynamo in dieser Regionalliga-Saison. Erst recht Co-Trainer Nils Weiler. Schon zum zweiten Mal kommt den Dynamos im Punktspiel der Cheftrainer abhanden. Sonnabend beim FC Rot-Weiß Erfurt (14 Uhr) muss also Nils wieder ran.
„Es wird ein bisschen ruhiger auf der Bank“, schaut Trainer Dirk Kunert auf die Abläufe ohne ihn voraus. Für den 55-Jährigen ist ein Platz auf der Tribüne reserviert. Weil er beim 3:3 gegen Viktoria die Ampelkarte gesehen hat. „Ist schon Wahnsinn. Ich bin in meiner Karriere noch nie vom Platz geflogen, habe jetzt beim BFC schon zwei Gelbe und die Ampelkarte kassiert.“
Als Kritik will der Coach die Aussage nicht verstanden wissen. Es ist eine Feststellung.
Ab 30 Minuten vorm Spiel darf der BFC-Trainer nicht zur Mannschaft
Bis 30 Minuten vor dem Anpfiff wird bei Dynamo alles so wie immer laufen. „Ich werde die Mannschaft wie immer auf das Spiel einstellen“, sagt Kunert und weiß, dass er dann seinen Job in bewährte Hände legt. „Nils macht seine Sache sehr gut. Er ist im Team voll akzeptiert. Und das in seinem noch so jungen Alter.“
Dass der 24-Jährige den eingesprungenen Cheftrainer perfekt kann, bewies er im September. Als Heiner Backhaus Anfang September Hals über Kopf nach Aachen flüchtete, stand Weiler plötzlich im Wind und der BFC vorm schweren Spiel in Greifswald. Dynamo kehrte mit einem 1:1 nach Hause. Was dieses Ergebnis wert ist, zeigt der Saisonverlauf, Greifswald ist Spitzenreiter.
Greifswald beweist: Nils Weiler kann BFC-Trainer
Ist bei Dynamo somit alles der Situation entsprechend bestens aufgestellt, trägt Kunert dann doch ein bisschen Trauer. Mit Erfurts Trainer Fabian Gerber ist er dicke. „Das ist schon schade, dass wir uns nicht am Rasen treffen werden. Wir sind Kumpels und ich hätte gerne am Spielfeldrand mit ihm geplaudert.“
So wird das Wiedersehen wohl erst 30 Minuten nach dem Spiel steigen. Dann darf sich Kunert in Erfurt wieder frei bewegen. ■