Das Selbstverständnis ist beim BFC Dynamo zwar ein anderes, aber die Tabelle lügt nicht. Nach dem 0:2 (0:1) im Top-Spiel der Regionalliga Nordost beim Halleschen FC redete Trainer Dennis Kutrieb (44) dann auch nicht um den heißen Brei herum: „Zu einem Spitzenteam fehlt uns noch ein bisschen was.“
Dazu gehört eben mehr, als das regelmäßige Lob der Trainer der Gegner und tolle Fußballer, die der BFC ohne Frage in seinen Reihen hat. Dazu gehören auch Konstanz (mehr als zweimal zwei Siege am Stück waren bisher nicht drin) und „der letzte Punch“ (Kutrieb). Das zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngste Vergangenheit. Immer, wenn es wirklich drauf ankommt, geht nichts.
BFC Dynamo fehlt der Killer-Instinkt
In der überragenden Meister-Saison 2021/22 mit Trainer Christian Benbennek (52) – nur sieben von 38 Spieltagen nicht Platz 1, nie schlechter als Zweiter – wurde der Aufstieg in der Relegation gegen Oldenburg (0:2 daheim, 2:1 beim VfL) doch noch versemmelt. Im Jahr darauf, als es unter Coach Heiner Backhaus (42) in der Liga nicht lief (am Ende Platz 6) war der Pokal die große Chance. Da wurde dann das Halbfinale bei Verbandsligist (!) Sparta Lichtenberg mit einem 1:5 zum Debakel.
In der Vorsaison hatten die Weinrot-Weißen unter Dirk Kunert (56) in der Rückrunde trotz diverser Schwierigkeiten (erst viele Nachholspiele nach der Winterpause, dann zahlreiche Verletzte) immer mal wieder die Chance, auf Tabellenplatz 1 zu springen, es gelang kein einziges Mal. Am Ende stand Platz 4.
Die Effektivität macht den Unterschied

Auch in der aktuellen Spielzeit fehlt der berühmte Killer-Instinkt. Auch in Halle. Trainer Kutrieb: „Wir hatten gute Chancen, müssen eigentlich 1:0 in Führung gehen, hintenraus in der zweiten Halbzeit haben wir auch noch ein paar Chancen, die wir nicht nutzen.“ Ganz anders Halle. Kutrieb: „Der Gegner war brutal effektiv.“ Wie zuvor auch schon Tabellenführer Lok Leipzig, der im Sportforum nicht die bessere Mannschaft war, aber durch zwei Standards 2:0 gegen Dynamo gewann.