Von einem goldenen Oktober ist beim BFC Dynamo nach dem 0:2 gegen Tabellenführer Lok Leipzig nichts zu spüren: zu viele Rückschläge, zu wenige Punkte. Weil hinten nicht viele, aber oft die entscheidenden Zweikämpfe verloren werden und vorne der Ball trotz großen Aufwands einfach nicht ins Netz will.
In Sachen Offensive könnte da einer wie Henry Crosthwaite (22) helfen. Wie, das zeigte er im Berlin-Pokal, als er beim 5:0 bei Lichtenberg 47 fürs so wichtige und bei vielen Spielen so schmerzlich vermisste 1:0 (21.) sorgte. Aber in der Regionalliga der Tempodribbler ist seit seiner Roten Karte beim 1:1 gegen Erfurt am 28. September gesperrt.
Eine Tätlichkeit – ohne Wenn und Aber
Sportchef Angelo Vier (52) gibt offen zu: „Er fehlt uns schon.“ Und wird das auch noch am Freitag in Eilenburg und am Freitag darauf gegen Viktoria im Sportforum (beide 19 Uhr). Denn der NOFV zog Crosthwaite für satte vier Partien aus dem Verkehr.
Und wer jetzt denkt, das ist aber verdammt hart, der sollte wissen: Das Sportgericht sah nicht etwa eine jugendliche (Crosthwaie war am Tattag noch 21) Unbeherrschtheit, sondern eine Tätlichkeit („Es handelt sich erkennbar um eine spielfremde und bewusste Beeinträchtigung der körperlichen Integrität des Gegenspielers“) und hatte Henry per Einzelrichter-Entscheid in ersten Instanz sogar sechs Spiele aufgebrummt. Als Mindestsperre!
NOFV sieht keinen Grund für Gnade
Die Weinrot-Weißen glaubten anfangs an einen schlechten Scherz. Sportchef Vier: „Also ich bin ja nun auch schon ein paar Tage im Fußball unterwegs, aber so was habe ich auch noch nicht erlebt.“