Der Knall-Start ins Jahr 2025 klingelt noch in den Ohren. Sportchef Angelo Vier (52) verlässt im Sommer den BFC Dynamo, Nachfolger Enis Alushi (39) ist schon da. Zusammen sollen sie in den kommenden Monaten die Weichen für die Zukunft des Regionalligisten stellen. Die Rollen sind klar verteilt: Alushi ist der Chef, Vier sein Berater. Eine spannende Konstellation.
Auf jeden Fall stürzt sich der Neue mit ganzem Herzen in seine Aufgabe. Auch wenn bis Montagvormittag die Namen Alushi und BFC Dynamo wohl noch nie zusammen in einem Satz vorkamen, gibt es einen Berührungspunkt zwischen Ex-Zweitliga- (u. a. St. Pauli, Paderborn, zuletzt Nürnberg) sowie Kosovo-Nationalspieler (6 Einsätze) und DDR-Rekordmeister. Die Fäden laufen bei Wirtschaftsrats-Boss Peter Meyer (57) zusammen.
BFC-Boss lotste Alushi zu Dynamo
Alushi klärt auf: „Peter und ich kennen uns seit Jahren, haben einige Sachen zusammen gemacht. Dadurch kenne ich den BFC nicht nur aus der Ferne, sondern auch schon etwas aus der Nähe.“ Auch Berlin ist dem Mann, der zuletzt bei einer internationalen Sportagentur war, nicht fremd: „Privat war ich hier schon immer unterwegs, auch weil meine Frau früher mal für Turbine Potsdam gespielt hat.“

Nicht einfach nur gespielt. Fatmire Alushi (36) wurde mit Turbine zweimal Meister, gewann die Champions League, holte mit der DFB-Elf WM- und EM-Titel. Seit 2013 sind beide verheiratet, zwei Söhne und zwei Töchter machen das Familienglück perfekt. Allerdings im Rheinland. Wie kriegt man das mit dem neuen Job unter einen Hut?
Alushi: „Ich werde meinen Lebensmittelpunkt komplett nach Berlin verlagern. Erst mal bin ich allein hier, habe schon eine Wohnung. Wenn mal frei ist, fahre ich nach Hause zur Familie, ist ja klar. Aber im Grunde werde ich jeden Tag beim BFC präsent sein.“ Das muss er auch, es wartet viel Arbeit.
Enis Alushi: „Ich habe die Entscheidungsgewalt“
Alushi, der sich als Teamplayer sieht („So war ich schon als Spieler“), hat sich gut vorbereitet („Das gehört zum Job“) und beweist das aufs Stichwort. Regionalliga Nordost: „Eine sehr, sehr gute und physische Liga. Sehr schwierig zu spielen. Ich glaube, dass wir mit dem BFC, der Infrastruktur und Power im Hintergrund in den nächsten Jahren was reißen können.“
Seine neue Mannschaft: „Ich habe sie mehrfach angeschaut und analysiert. Ich glaube, ich bin gut informiert über den aktuellen Stand des Kaders. Ich erkenne definitiv eine sehr gute spielerische Entwicklung, die vor allem beim 3:0 gegen Babelsberg sehr gut zu sehen war.“ Die (erst mal) wichtigste Aufgabe: „Fast alle Verträge laufen aus. Wir wollen schnellstmöglich Klarheit über gewisse Dinge, werden das Gespräch mit den Spielern suchen, intern jeden einzelnen durchgehen und in den nächsten Wochen dann sicherlich Sachen zu vermelden haben.“
Das Dynamo-Gen: „Der Verein gibt eine Spiel-Philosophie vor, nach der werden Trainer und Spieler geholt. Dennis Kutrieb ist da, er trägt als Trainer diese Philosophie genau mit. Er wird natürlich Wünsche äußern, wir versuchen, entsprechend zu handeln. Aber Fakt ist, dass am Ende ich als Geschäftsführer die Entscheidungsgewalt habe, um ja oder nein zu sagen.“ ■