Das 1:0 des BFC Dynamo gegen Hertha BSC II sorgte auch wegen der Patzer der Aufstiegskonkurrenz aus Greifswald und Cottbus für noch mehr Spannung an der Tabellenspitze der Regionalliga Nordost und für eine Premiere: Erstmals führte Alexander Siebeck (30) die Weinrot-Weißen als Kapitän aufs Feld. Unverhofft kommt oft.
Trainer Dirk Kunert (56) fehlten gegen die Reserve des Zweitligisten gleich sieben Spieler verletzt, erkrankt oder gesperrt. Darunter auch Kapitän Chris Reher (30) und dessen erste Vertreter Rufat Dadashov (32) und David Haider (31). Doch nach dem, dem er jetzt die Binde anvertrauen wollte, musste der Coach nicht lange suchen: „Siebe ist ein wichtiger, ein erfahrener Spieler und auch im Mannschaftsrat. Wenn unsere Kapitäne nicht vor Ort sind oder wegbrechen, war klar, dass er das macht.“
Vergebene Großchance aufs 2:0 ist abgehakt
Auch wenn es für den gebürtigen Leipziger beim BFC das Debüt war, ganz neu war die Situation für Siebeck nicht: „Bei RB II war ich 2017/18 die ganze Saison Kapitän.“ Das ist schon ein paar Tage her, und überhaupt: „Beim BFC war es jetzt schon was Besonderes für mich. Ich bin lange hier (seit Juli 2020; Anm. d. Red.) und habe mich gefreut. Alles positiv.“
Da konnte er es auch verschmerzen, dass sein Kopfball nur an der Latte und nicht im Netz landete (40.), dass er nach dem 1:0 von Amar Suljic (26.) als Solist das 2:0 auf dem Fuß hatte (73.). Im Nachhinein weiß Siebeck, warum er scheiterte: „Ich hätte den Ball links vorbeilegen sollen, dann hätte ich freie Bahn gehabt. Aber ich wollte dem Torwart den Ball durch die Beine schieben, und er hat dann noch die Hacke drangekriegt. Klar, den hätte ich gern gemacht. Aber weil wir gewonnen haben, lässt sich das leichter verschmerzen.“
Siebeck hofft auf die Rückkehr von Reher
Auch Kunert war angesichts der drei Punkte gnädig: „Siebe hätte seine Leistung krönen können, aber auch so ist alles gut.“ Für Siebeck sowieso, schließlich ist er im Sportforum aktuell Mister 100 Prozent, mit ihm als Kapitän hat der BFC alles gewonnen. Und ob es für ihn bei dem einen Mal als Bindenträger bleibt, ist offen. Dadashov (Knie) und Haider (Oberschenkel) werden auch am Sonnabend bei Viktoria (13 Uhr) noch fehlen. Und ob Reher nach seinem Muskelfaserriss rechtzeitig fit wird, entscheidet sich erst unter der Woche.