Weinrot-weißer Koffer

Musik, Fotos und Fans: Dirk Kunert packt beim BFC Dynamo einiges ein

Nach neun Monaten endet die Zeit des Trainers im Sportforum. Der 57-Jährige zieht im KURIER seine persönliche Bilanz.

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Dirk Kunert packt nach neun Monaten beim BFC Dynamo seinen Koffer. Für den KURIER zieht der Coach Bilanz.
Dirk Kunert packt nach neun Monaten beim BFC Dynamo seinen Koffer. Für den KURIER zieht der Coach Bilanz.Patrick Skrzipek

Saisonfinale beim BFC Dynamo. Am Sonnabend, 19 Uhr, steigt im Sportforum gegen AS Monaco das Revival-Spiel 35 Jahre nach dem Europapokal-Duell 1989. Dirk Kunert sitzt zum letzten Mal auf der Bank der Weinrot-Weißen. Der Trainer packt seine Koffer. Im KURIER verrät der 57-Jährige, was er von den Dynamos mitnimmt.

Aus dem Vereinsheim: Auf jeden Fall die gute Stimmung. Nach Siegen sowieso. Aber wie hier alle auch mit den Rückschlägen umgegangen sind, das ist schon echt cool und großes Kino.

Aus der Kabine: Im Ohr bleibt auf jeden Fall die Musik, mit der sich die Jungs aufs Spiel eingestimmt haben. So einige haben ihre Playlist aufgelegt und ich muss ehrlich sagen: Es war lustige Musik, es war auch Musik, die dich pushen kann, auch privat würde ich davon so einiges hören.

Der Charakter der Mannschaft des BFC Dynamo ist wirklich gut

Aus der Mannschaft: Für eine Männermannschaft herrschte im Team ein wirklich sehr guter Charakter. Die Jungs konnten sich die Meinung sagen, ohne dass etwas hängen bleiben musste. Das Team ist schon sehr, sehr gefestigt und im Umgang sehr angenehm. Das habe ich in meiner Trainer-Laufbahn nicht immer so erlebt.

Aus dem Trainerzimmer: Die Loyalität und den Fleiß des gesamten Teams. Nils Weiler ist der perfekte Co-Trainer. Er kennt den Verein sehr gut. Ihm traue ich zu, den Laden auch als Chef zu schmeißen. Aber ein paar Jahre noch in der zweiten Reihe sind sicher für ihn Gold wert.

Aus der Führungsebene: Wir hatten einen guten Austausch. Wir waren auch mal nicht einer Meinung. Aber am Ende zählte immer nur eines: der Erfolg des BFC Dynamo.

Vom Mannschaftsleiter Jörn Lenz: Lenzer ist die gute Seele, spricht die Sprache der Spieler. Er kommt authentisch rüber und hat mir in der Organisation viele Sachen abgenommen.

Aus der medizinischen Abteilung: Jeden Tag bekam ich vom Team der Physiotherapeuten ein Update, wie es um die Gesundheit der Spieler stand. Sowohl bei den Langzeitverletzten als auch neu angeschlagenen Spielern. Der BFC Dynamo ist sehr gut vernetzt. Termine bei verschiedenen Ärzten gab es ganz schnell. Die tägliche Betreuung funktionierte reibungslos, auch wenn einige logistische Voraussetzungen stets erbracht werden mussten.

Bei den Fotos beim BFC Dynamo mache ich oft ein komisches Gesicht

Vom Fotografen Patrick Skrzipek: Patte schickte oft Fotos von mir bei den Spielen und auch Audios von Pressekonferenzen oder Interviews. Ich gebe zu, mir hat nicht immer gefallen, was ich gesehen und gehört habe. Leider ziehe ich auf den Fotos immer so ein komisches Gesicht. Aber das wird nicht besser. Schließlich ist man immer angespannt bei den Spielen. Das sind die Emotionen.

Vom Sportforum: Ein sehr schönes Areal, auf dem man sehr gut arbeiten kann. Alles geht hier Hand in Hand. Gern erinnere ich mich an meinen ersten Kontakt mit Sven Felski (Eisbären-Legende, Anm. d. Red.). Er kam auf mich zu, bot mir Unterstützung an. So habe ich auch mal beim Training der Eisbären oder auch von deren Nachwuchsteams zugeschaut. Das sind gute Erfahrungen. Auch bei anderen Sportarten kann man immer etwas lernen.

Von neun Monaten BFC: Ich habe mich echt wohlgefühlt, weil die Leute sehr in Ordnung sind. Die Fans haben uns super unterstützt und einen ganz anderen Ruf, als sie eigentlich sind. Ich habe es immer sehr genossen, vor dieser Kulisse spielen zu können.