Die Stimmung beim BFC Dynamo ist gerade im Keller, ganz tief im Keller! Eben noch voller Elan im Meisterrennen der Regionalliga Nordost und plötzlich fühlt man sich wie eine lappige Bratwurst am Spieß. Die Situation ist trostlos, aber saugefährlich. Sich einfach fallen lassen, auch wenn einem sicher danach ist, ist auch nicht die Lösung. Denn es gibt noch drei Partien, in denen es um ganz viel geht. Die Frage ist: Können sich bei den Weinrot-Weißen auch nach dem 34. Spieltag Bosse, Trainer und Spieler noch aufrecht in die Augen schauen oder endet eine in weiten Teilen schöne Saison als riesiger Scherbenhaufen?
2:2 gegen Erfurt, 2:3 bei Hansa II – Gegentore in den Schlussminuten der vergangenen beiden Spiele haben im Sportforum alles verändert. Schlampige, unkonzentrierte Sekunden machen die Arbeit eines ganzen Jahres kaputt. Statt sechs Punkten, die locker möglich waren, nur einer. Fünf Zähler mehr und der Hit am Sonnabend gegen Energie Cottbus (16 Uhr, Sportforum) hätte ein Endspiel um den Titel sein können.
BFC-Coach Dirk Kunert: „Der letzte Eindruck bleibt“
Der Frust über die weggeworfene Chance kommt Trainer Dirk Kunert immer noch aus jeder Pore: „Da ist jetzt eine große Leere. Aber noch mal: Das darf uns so niemals passieren. Da müssen wir einfach clever sein, durchziehen, den Ball auch mal nur weghauen.“ Ganz einfache Sachen also, für seine fußballerisch so hochtalentierte Mannschaft aber scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit.
Kunert leidet mit wie ein geprügelter Hund: „Auch wenn es für einige gerade nicht zu verstehen ist: Wir haben trotzdem eine gute Saison gespielt. Jedes Spiel in dieser Liga ist schwer, wir sind auch nicht die Truppe, die eben mal alles weghaut. Ich freue mich immer für die Jungs, wenn sie sich belohnen. Wenn sie das dann mit dem Hintern wieder einreißen, tut das einfach nur sehr, sehr weh.“

Natürlich weiß Kunert auch, dass man sich dafür nichts kaufen kann: „Was bleibt, ist immer der letzte Eindruck. Da wird es dann immer heißen, wir sind eingebrochen.“ Dieses Bild ganz aus der Welt zu schaffen, wird nicht mehr gelingen. Aber noch nicht zu spät ist es für ein anständiges Ende. Dafür kämpft Kunert jetzt, das macht er seiner Truppe immer wieder klar: „Jetzt geht es um die Ehre – für den Verein, für die tollen Fans, für uns. Wir sind in der Pflicht.“
BFC-Gegner Energie Cottbus kann vor Kraft kaum laufen
Und so hat das Spiel gegen Tabellenführer Cottbus, der aktuell vor Kraft kaum laufen kann, und auch der Rest der Saison ganz viel von einem Box-Kampf zweier Schwergewichte. Der Herausforderer hat lange toll mitgehalten, auf den Punktzetteln ist es eng. In der achten und neunten Runde kassiert er aber je einen schweren Treffer. Was nun?