Beim 2:2 gegen Erfurt

Kopf-Drama beim BFC Dynamo: Steffen Eder bewusstlos auf dem Platz!

Bis zum Unglück um den Abwehrmann sind die Weinrot-Weißen klar auf der Siegerstraße und Tabellenführer der Regionalliga Nordost, nach den 90 Minuten sind sie am Boden zerstört. 

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Steffen Eder vom BFC Dynamo sitzt nach seinem Zusammenprall im Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt immer noch total benommen auf der Trage.
Steffen Eder vom BFC Dynamo sitzt nach seinem Zusammenprall im Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt immer noch total benommen auf der Trage.Patrick Skrzipek

Nächster Schlag für den BFC Dynamo im Meisterrennen der Regionalliga Nordost: Trotz 2:0 Führung reicht es am Ende gegen das nun zehn Spiele am Stück sieglose Rot-Weiß Erfurt nur zu einem 2:2. Die Aufstiegskonkurrenz aus Greifswald (Sonnabend gegen Chemie Leipzig) und Cottbus (Sonntag beim  SV Babelsberg 03) nimmt den Ausrutscher grinsend zur Kenntnis.

Aber das ist nicht mal das Schlimmste für die Weinrot-Weißen. Dynamo liegt nach den Toren von Tobias Stockinger (3.) und Amar Suljic (27.) auf Tabellenplatz 1, hat Chancen, die Führung auszubauen, und spielt Erfurt trotz weiterhin sechs Ausfällen (Rufat Dadashov, David Haider, Tugay Uzan, Dominic Duncan, Karim Al Abed sind verletzt, McMoordy Hüther ist mit Rot gesperrt) mit einer echt starken Leistung phasenweise an die Wand.        

Dramatische Szenen in der 40. Minute

Dann kommt die 40. Minute, Freistoß für den BFC: Joey Breitfeld flankt die Kugel hoch in den Strafraum, Steffen Eder ist wie immer bei solchen Gelegenheiten mit aufgerückt. Der Innenverteidiger steigt am Elfmeterpunkt hoch, Erfurts Kwabe Schulz auch. Keiner von beiden erwischt den Ball, stattdessen rasseln sie brutal mit den Köpfen zusammen und gehen zu Boden.

Eder wird eher seitlich getroffen und ist anfangs ohne Bewusstsein. Stockinger, Kapitän Chris Reher sind als Erste bei ihm, Alexander Siebeck und Amar Suljic eilen hinzu und verhindern, dass der Abwehrmann seine Zunge verschluckt und bringen ihn in stabile Seitenlage. Auf der Tribüne im Sportforum ist es unter den knapp 2900 Besuchern plötzlich mucksmäuschenstill.      

Nach bangen Momenten öffnet Eder die Augen, ist aber immer noch weggetreten. Inzwischen sind auch BFC-Physio Nils Vielrose und Teammanager Jörn Lenz auf dem Platz, die hektisch herbeiberufenen Sanitäter eilen von der Tribüne aus mit einer Trage auf den Platz. Eder sitzt, reagiert aber eher mechanisch auf alle Ansprachen. Als er auf der Trage liegt, überkommt ihn ein Brechreiz. 

Nächster Nackenschlag kurz vor Schluss

Eder berappelt sich auf alle Viere, vom Platz tragen lassen will sich der harte Bayer dann doch nicht. Von Vielrose und Lenz gestützt humpelt er mit weichen Knie vom Feld und gibt aus dem Krankenhaus am späten Abend dann zumindest leichte Entwarnung. Trainer Dirk Kunert direkt nach dem Spiel: „Er hat wohl eine schwere Gehirnerschütterung, mindestens.“ Erfurts Schulz kann nach kurzer Pause weitermachen.

Steffen Eder verlässt - gestützt von Dynamo-Physio Nils Vielrose (l.) und Teammanager Jörn Lenz (r.) - den Rasen im Sportforum. 
Steffen Eder verlässt - gestützt von Dynamo-Physio Nils Vielrose (l.) und Teammanager Jörn Lenz (r.) - den Rasen im Sportforum. Patrick Skrzipek

Nach dem Drama ist es auf dem Platz beim BFC wie abgeschnitten, noch vor der Pause trifft Erfurt durch Santana Soares zum 2:1 (45.+2), in Hälfte zwei ist kaum noch was zu sehen von Dynamos tollem Spiel vorm Eder-Aus. In Minute 90 schießt Romario Hajrulla mit dem 2:2 die Hohenschönhauser ganz tief in den Stimmungs-Keller. Am 30. Spieltag zwei (am Ende im Meisterrennen vielleicht schon die entscheidenden) Zähler und mit Eder den nächsten Führungsspieler verloren.  

Ein fast schon der Verzweiflung naher Kunert bringt es nach dem späten Ausgleich auf den Punkt: „Mit einem Sieg wärst du Tabellenführer gewesen, alles wäre super. Und jetzt sind wir nach 90 Minuten ganz, ganz bitter enttäuscht.“