Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! Das geflügelte Wort auf der Basis von Deutschlands Dichterfürst Johann Wolfgang Goethe könnte man getrost auch dem BFC Dynamo für seine Trainersuche ans Herz legen. Wieder einmal steht Co-Trainer Nils Weiler im Wind.
Das kennt der 25-Jährige schon. Der gesundheitliche Rückzug des Österreichers Andreas Heraf ist nicht das erste Mal, dass Weiler der Chef abhanden kommt. Nahezu vor einem Jahr zog es Heiner Backhaus vom BFC nach Aachen und Weiler sprang ein. Kurioserweise war sein Spiel auch damals die Partie in Greifswald.
Nils Weiler ist immer da, wenn sein Chef beim BFC abhanden kommt
Genau dort steht Weiler an diesem Dienstag wieder als Chef an der Linie. Aber etwas hat sich verändert. „Ich habe mich weiterentwickelt, bin selbstbewusster geworden“, sagt Weiler über sich und bedankt sich bei den Dynamos für das entgegengebrachte Vertrauen.“
Bei Dynamo ist das aber etwas anderes, es ist eine gewachsene Geschichte. Seit zweieinhalb Jahren ist Weiler im Verein. „Ich habe mir meine Autorität erarbeitet und das macht es mir viel einfacher in so einer Situation“, sagt Weiler.
Es ist die gesamte Situation im Verein, die die Gemengelage so interessant macht. Mit 25 Jahren zum Chef-Trainer aufzusteigen, wollen nur ganz wenige. Vom Schaffen ganz zu schweigen. Um die Ecke bei den Füchsen gibt es so ein Beispiel. Jaron Siewert ist gerade mal 30 Jahre und schon vier Spielzeiten Coach der Handballer. Dieses Projekt hatte sich einst Macher Bob Hanning ausgedacht, Siewert zuvor drei Jahre in Essen Erfahrungen sammeln lassen. Hannings Idee ging sensationell auf. Unter Siewert spielen die Füchse in der deutschen Spitze mit und diese Saison in der Champions League.
In Greifswald will der BFC den Aufwärtstrend bestätigen
Übersetzt auf den BFC sind das die Spitze der Regionalliga und der so ersehnte Aufstieg in die 3. Liga. Dafür brauchen die Weinrot-Weißen nach dem verschlafenen Saisonstart an diesem Dienstag in Greifswald (19.00 Uhr) drei Punkte. Vor einem Jahr kam Weiler mit einem Punkt (0:0) nach Hause. „Wir wollen die letzten Ergebnisse auch in Greifswald bestätigen“, sagt Weiler.