Geht man streng nach der Tabelle, dann ist die Partie des Regionalliga-Achten gegen den Tabellenfünften wohl nicht unbedingt ein Topspiel. Doch wenn der BFC Dynamo am Freitag (19 Uhr, Sportforum) Hertha BSC II empfängt, wird das auf jeden Fall ein heißes Duell. Mit einem Sieg könnten die Weinrot-Weißen die Blau-Weißen überholen, bei einer Pleite zementieren sie sich im grauen Tabellen-Mittelfeld.
Allein das unterstreicht die Brisanz und zeigt auch, wie schwer die Aufgabe für den BFC wird. Zumal Trainer Denis Kutrieb (44) sein Team schon wieder umbauen muss. Zuletzt beim 0:2 in Halle flogen mit Joey Breitfeld (Rot, zwei Spiele Sperre) und David Haider (Gelb-Rot) ja zwei Spieler vom Platz. Jetzt ist es zumindest in der zentralen Abwehr richtig eng.
Pokalspiel bringt wenig defensive Erkenntnisse
Haider (32) fehlt also sicher, und dass Steffen Eder (27) nach seiner beim 0:2 gegen Lok Leipzig erlittenen Innenbandzerrung im linken Knie rechtzeitig fit wird, ist eher unwahrscheinlich. Wenn doch, hätte er fünf Wochen keine Spielpraxis. Für Eder spielte wiederholt David Grözinger (25) neben Haider; er machte seine Sache ganz ordentlich, ist aber gelernter Außenverteidiger.
Im Pokal gegen Kreisligist Delay Sports durfte für Haider Karim El Abed (20) ran. Der ehemalige tunesische U20-Nationalspieler (vier Einsätze) eröffnete zwar per Kopf nach einer Ecke den Torreigen (6.), wurde beim 12:0 aber hinten nicht gefordert. Das gilt auch für die probierte Dreierkette mit El Abed, Kristijan Makovc (28) und Grözinger.
Kutrieb: „Wir brauchen einen guten Plan“
Chris Reher (30) könnte auch in der Mitte aushelfen, aber der Kapitän ist auf der rechten Außenbahn mit seiner Dynamik eigentlich unverzichtbar. Und mit Amiro Amadou (22) fehlt eine mögliche Alternative schon seit Anfang September (OP nach Mittelfußbruch). Trainer Kutrieb: „Da müssen wir uns was einfallen lassen, was die beste Option Richtung Hertha sein könnte. Fakt ist, dass das eine schwere Aufgabe wird, die haben eine gute Qualität, wenn’s nach vorne geht. Da brauchen wir einen guten Plan.“