Noch keine Woche im Amt, schon führte Sven Körner (43) als neuer Cheftrainer den BFC Dynamo ins Halbfinale des Berliner Pokals. Die Titelverteidigung ist weiter drin, die Saison für den Regionalliga-15. nicht schon vor dem Jahreswechsel komplett im Eimer. Der erste Schritt ist getan, doch die Arbeit fängt jetzt erst so richtig an.
Körner hofft auf Probespieler
Die Erlösung war Körner nach dem 3:1 bei Regionalliga-Konkurrent BFC Preussen fast bis in die letzte Pore anzumerken. Die Bosse waren mit dem Rauswurf von Dennis Kutrieb (46) sechs Tage zuvor volles Risiko gegangen. Körner („Es waren auch für mich sehr emotionale Tage“) hielt dem Druck stand.
Klar, die Beförderung vom Co- zum Cheftrainer verändert das Leben schon. Komplett umgekrempelt hat es das von Körner trotzdem nicht. Er machte sich, wie schon lange geplant, nach dem Spiel auf zur Familie nach Stendal, Heiligabend gab’s nach Weihnachtssingen und Bescherung in kleiner Runde Kartoffelsalat und Würstchen, am ersten Feiertag dann bei den Schwiegereltern Gans und Ente („Das war wie immer richtig lecker“), am zweiten Feiertag wurde dann eine Nichte seiner Frau 18. So viel Abwechslung ist gut, um den Kopf so richtig freizubekommen.

Aber klar, ganz ohne Dynamo geht’s als Chef natürlich nicht in der kurzen Winterpause. Bevor am 5. Januar das neue Jahr mit einem Laktattest startet, der zeigt, ob sich auch alle an die abgesprochenen Pläne gehalten haben, und es am 6. Januar dann raus auf den Übungsplatz geht, gibt’s noch viel zu tun. Körner: „Unser sportlicher Leiter Enis Alushi und ich werden uns für eine Kaderanalyse zusammentelefonieren. Dann werden wir sehen, dass wir noch den einen oder anderen Probespieler dazubekommen.“
Das Preussen-Spiel wird zum Maßstab
Auf welcher Position da der Fokus liegt, ist kein Geheimnis. Körner: „Nach dem Kreuzbandriss bei Americo Neves und den anhaltenden Verletzungsproblemen bei Vlademar Sadrifar ist es hinten links ein bisschen dünn.“ Das Bewerbungsprofil: „Da geht es um Schnelligkeit, die Fähigkeit gegen und mit dem Ball gute Entscheidungen zu treffen.“ Nach der großen Verletzungsmisere im ersten Halbjahr 2025/26 käme eine gewisse Robustheit wohl auch ganz gelegen.

Körner hat auch noch was auf dem Herzen: „Im Pokal bei Preussen war es so: Die Mannschaft und unsere Fans waren eine absolute Einheit, ich würde mir wünschen, dass wir das genauso im neuen Jahr machen. Aber es liegt nur an uns, wie wir sie anzünden.“


