Sie haben ausgewertet, analysiert, sich die Meinung gegeigt und sich neu eingeschworen. Nach der 1:2-Blamage im Berliner Pokal beim BAK ist vor dem Tophit in der Regionalliga bei Energie Cottbus. Und da will der BFC Dynamo Sonnabend (16 Uhr, RBB) auf dem Platz wieder der BFC Dynamo sein, der im Kampf um die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Dritte Liga ganz vorne dabei ist.
So sehr das Pokal-Aus Dirk Kunert (55) auch schmerzt, der Trainer versucht im Drama das Positive zu sehen und verkündet süß-säuerlich: „Jetzt können wir uns voll auf ein Ziel konzentrieren.“ Das wird auch bitter nötig sein. In Cottbus fällt zwar noch keine Entscheidung um den Aufstieg, es können aber entscheidende Weichen gestellt werden.
Bei einer Niederlage wäre der vermeintliche Topkonkurrent um den Platz an der Sonne erst mal fünf Punkte enteilt – ein dann schon ziemlich dickes Brett. Aber andersrum weiß Kunert auch: „Mit einem Sieg können wir an Energie vorbeiziehen.“ Auf geht’s!
BFC-Coach Kunert: „Mit Sieg an Cottbus vorbeiziehen“

Denn die Chancen stehen nicht mal schlecht. Dynamo hat zwar ein Tor weniger erzielt als Energie, aber dafür auch eines weniger kassiert – und mit Rufat Dadashov (12 Tore) den besseren Ballermann; für die Lausitzer traf Tim Heike bisher zehnmal. Aus den letzten vier Liga-Spielen holten beide Teams jeweils – für die eigenen Ansprüche – nur fünf Punkte.
2000 BFC-Fans reisen mit
Dazu kommt: Auf ihre Fans können sich die Weinrot-Weißen sowieso verlassen. Mehr als 2000 Dynamos machen sich auf den Weg in die Lausitz zum aus Polizeisicht Hochsicherheitsspiel. Vorm Abschlusstraining brachten sie im Sportforum für die Spieler vom Übungsplatz gut sichtbar ein großes Mutmach-Banner an, auf dem stand: „Alles raushauen – CB weghauen!“
Aber klar: Entscheidend is wie imma uff’m Platz! Und da ist bei Dynamo wieder der Fokus gerichtet auf aggressives Spiel, auch gegen den Ball. Auf Einsatz, Willen, Feuer. All das, was zuletzt so ein wenig fehlte.

Einstellung schlägt Aufstellung. Hinten links hat Kunert noch Sorgen, sowohl Felix Meyer als auch Vertreter Ben Meyer sind angeschlagen, für beide wird es eng. Doch der Trainer hat Alternativen: „Alexander Siebeck hat das auf der Position schon sehr, sehr gut gemacht. Mit Karim El Abed haben wir noch einen Linksfuß, der das auch kann.“
Was den Coach noch optimistisch stimmt, ist: „Wir haben intensiv Video geschaut. Cottbus ist schon eine echt gute Mannschaft, aber wir haben auch einiges entdeckt, wie wir ihnen wehtun können.“ Was genau, das verrät Kunert natürlich nicht. Nur so viel: „Eventuell gibt es eine kleine taktische Umstellung oder auch eine etwas andere Ordnung auf dem Platz.“