Die Saison in der Regionalliga hat begonnen. Aber der BFC Dynamo leistet sich beim Ost-Klassiker gegen den FC Carl-Zeiss Jena einen Fehlstart im Heimspiel. 2:3 (0:2) verloren die Weinrot-Weißen vor 2936 Fans im Sportforum Hohenschönhausen. Der neue BFC-Trainer Andreas Heraf (56) war nach diesem misslungenen Auftakt richtig angefressen.
„Wir waren in der ersten Halbzeit nicht auf dem Platz, nicht aggressiv genug. Keinen Zweikampf gewonnen, keinen zweiten Ball bekommen. Dann bist du schnell 0:2 hinten“, sagte der Österreicher enttäuscht über die ersten 45 Minuten. Jena hatte per Doppelschlag durch Erik Weinhauer (29.) und Kay Seidemann (32.) den BFC nach einer guten haben Stunde erst mal ausgeknockt. Waren die Dynamo-Spieler zu nervös beim Saisonauftakt? Die Passivität gibt Rätsel auf.
Heraf: „Keinen Zweikampf gewonnen“
Immerhin lief es dank einer kräftigen Kabinenansprache durch Heraf nach der Pause besser. Der BFC-Coach: „Ich habe zu den Spielern gesagt: Jetzt aber mit offenem Visier alles nach vorne. Alles versuchen, um das Spiel zu drehen. Nach dem 2:2 war ich mir sicher, dass es gelingen kann.“
Volle Pulle – und nach nicht mal einer Viertelstunde war durch Tore von Chris Reher (52.) und Torjäger Rufat Dadashov (57.) der Ausgleich geschafft. Eigentlich lief alles auf einen Heimsieg hinaus, doch dann hatte Verteidiger Ben Meyer seinen zweiten Blackout. Seinen Fehlpass nahm Jena-Stürmer Elias Löder locker auf. Seinen Schuss konnte BFC-Keeper Leon Bätge nur abwehren, und Weinhauer staubte zum 3:2 (71.) ab.
Pechvogel Ben Meyer mit Doppel-Blackout

Heraf sagt es deutlich: „Was bitter ist: Wir haben zweieinhalb Tore für den Gegner selbst geschossen.“ Pechvogel Meyer hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Schon beim 0:2 machte er eine viel zu lange Kopfballrückgabe auf Torwart Bätge, der keine Chance hatte, den Ball zu bekommen. Jenas Seidemann war der lachende Dritte. Nach dem zweiten Bock wurde Meyer in der 80. Minute ausgewechselt. Es war wohl eine Erlösung für ihn.
Doch von Sündenbock wollte Heraf nichts wissen. Der Trainer machte das gesamte Team für den Fehlstart verantwortlich und lobte den Gegner Jena: „Wenn man auswärts drei Tore schießt, ist der Sieg auch verdient. Es war eine Mannschaft, die ihr letztes Hemd auf dem Platz gelassen hat.“ Das hätte er sich auch von seinen Spielern gewünscht ... ■