Müde, unkonzentriert: Füchse patzen im Titelrennen
Drei Tage nach dem Champions-League-Kampf gegen Kielce wirken die Berliner Handball-Füchse müde und unkonzentriert.
Die Füchse Berlin haben im Kampf um die Handball-Bundesliga-Meisterschaft einen bitteren Dämpfer erlitten. Beim Tabellenvorletzten HC Erlangen mussten sich die Berliner mit einem enttäuschenden 31:31 (14:16)-Unentschieden begnügen – und das, obwohl sie als klare Favoriten in die Partie gingen. Ein Ergebnis, das nicht nur die Fans enttäuschte, sondern auch den Traum vom Titelgewinn ein Stück weit infrage stellt.
Nach dem packenden Champions-League-Match gegen Kielce, bei dem die Füchse noch mit allen Kräften um den Sieg kämpften, zeigte die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert eine völlig andere Seite. Die Akteure wirkte müde und fahrig – der letzte Funke an Energie fehlte. Gerade einmal drei Tage nach dem intensiven europäischen Kräftemessen kamen Berlins Handballer nicht ins Rollen. Es war ein Bild des Ärgers, das sich den Fans bot: Unkonzentrierte Pässe, zu viele Fehlwürfe und eine Abwehr, die vor allem in der ersten Halbzeit den entscheidenden Zugriff vermissen ließ.
Berlins Handball-Füchse mit ungewohnten Schwächen
Die Füchse liefen fast die gesamte erste Hälfte einem Rückstand hinterher, bis zu drei Toren lag der Gegner aus Erlangen vorne. Gerade die Abwehrreihe und auch Torhüter Dejan Milosavljev, zeigten Schwächen. Der Ball wollte einfach nicht in den Händen bleiben. Auch der Keeperwechsel von Milosavljev zu Lasse Ludwig brachte zu keinem Zeitpunkt die erhoffte Wende – der Ausgleich schien fast unmöglich.
Trotz all der Mängel in der ersten Halbzeit gaben die Berliner nicht auf. Sie kämpften sich in der zweiten Halbzeit zurück und gingen fünf Minuten vor Schluss mit 30:29 endlich in Führung. Doch auch das sollte nicht reichen, um die Partie für sich zu entscheiden. In der Schlusssekunde dann der Schock: Lasse Ludwig, der die Füchse zuvor mit zwei glänzenden Paraden im Spiel gehalten hatte, ließ den Ball durch die Hände rutschen – der Ausgleich, der die Berliner ins Wanken brachte.
Rutschen Berlins Handball-Füchse auf Platz zwei ab?
Das Unentschieden gegen Erlangen war ein herber Rückschlag im Titelrennen. Die Füchse hätten in dieser Partie die Weichen für eine erfolgreiche Meisterschaft stellen können, doch nun droht ihnen der Verfolger TSV Hannover-Burgdorf mit einem möglichen Sieg am Sonntag den Platz an der Spitze abzuluchsen.
„Das tut extrem weh“, sagte Berlins Welthandballer Mathias Gidsel am Dyn-Mikrofon und ergänzte angefressen: „So ein Spiel müssen wir gewinnen, wenn wir Meister werden wollen.“
Für die Berliner bleibt zu hoffen, dass sie die Erschöpfung nach dem europäischen Wettbewerb hinter sich lassen können. Denn wer die Meisterschaft will, der darf sich solche Patzer nicht mehr leisten. ■