Der Mann ist eine lebende Eisbären-Legende. 1995 als Spieler gekommen, später Trainer, Manager, Geschäftsführer. Peter John Lee (67) dirigierte den EHC zu acht von neun deutschen Meistertiteln. Inzwischen ist er als „Vice Chairman & Senior Advisor“ im Aufsichtsrat mehr in die Beobachterrolle gewechselt.
Peter John Lee: Zu schimpfen ist auch keine Lösung
In dieser ist er auch bei fast jedem Training im Welli zu bewundern, Lee sitzt fast immer in der letzten Reihe unterm Dach. Auch wenn der im englischen Ellesmere geborene Kanadier das Tagesgeschäft nun anderen überlassen hat, gefielen dem ehemaligen Torjäger natürlich die drei jüngsten Heim-Schlappen gegen Wolfsburg (6:9), Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) gar nicht.
Lee: „Niederlagen sind nicht nur zu Hause ärgerlich.“ Seine riesige Erfahrung lässt ihn ruhig bleiben: „Es hat keinen Zweck, jetzt die Männer zu beschimpfen. Alle haben bisher gut gespielt. Wir müssen durch Training und taktische Überlegungen wieder dorthin, wo wir bisher waren.“
Ober-Eisbär Lee: „Wir rappeln uns da raus“
Lee hat in Berlin schon alles erlebt, war mit den Eisbären oben und auch unten: „Wir sind nicht immer auf der Sahne geschwommen. Aber wir haben immer geduldig weitergearbeitet. Dadurch standen wir zwölfmal im Meisterschaftsfinale und holten neunmal den Titel.“
Platz 1 ist erst mal futsch, erschüttert hat ihn das nicht. Lee ist überzeugt: „Wir rappeln uns wieder hoch, denn die Mannschaft ist richtig gut. Selbst harte Eishockey-Jungs sind nur Menschen und erwischen auch mal schlechte Tage. Die aber werden vergehen, weil Spieler und Trainer das wollen. Ich denke, die Mannschaft hat aus den Fehlern gelernt. Vielleicht sehen wir das schon am Freitag gegen Frankfurt.“
Jeadon Descheneau spielt erst mal auf Probe
Gegen Frankfurt ist ein gutes Stichwort. Die Eisbären reagieren auf ihr aktuell großes Verletzungspech, holen den Ex-Düsseldorfer Jaedon Descheneau (28), der zuletzt für Finnen-Erstligist SaiPa Lappeenranta stürmte. Der Kanadier bekommt erst mal einen auf vier Wochen befristeten Probe-Vertrag.

Eisbären-Sportchef Stéphane Richer (57): „Jaedon Descheneau ist ein starker Flügelstürmer. Er befindet sich im besten Eishockeyalter und kennt die DEL aus seiner Zeit in Düsseldorf. Wir werden ihn intensiv beobachten und dann über einen festen Vertrag bei den Eisbären entscheiden.“ ■