Im Tor und überhaupt

Gestatten, Stettmer! Dieser Eisbär ist echt riesig

Der junge Torwart (22) hielt nicht nur den Sieg der Eisbären Berlin bei Red Bull München fest, er hat auch das Zeug zur Nummer eins.

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Erst seit Sommer in Berlin, aber schon ein Liebling der Eisbären-Fans: Jonas Stettmer.
Erst seit Sommer in Berlin, aber schon ein Liebling der Eisbären-Fans: Jonas Stettmer.Moritz Eden/City-Press

Er wird es schon länger spüren, doch spätestens nach dem 6:4-Sieg in München weiß Jake Hildebrand (30) ganz genau, dass er sich als Stammtorwart der Eisbären keine Schwächephase leisten darf. Denn mit Jonas Stettmer (22) ist da einer, der ihn als Nummer eins ablösen könnte.

In bisher neun Spielen (Hildebrand 19) fuhr Stettmer sechs Siege ein, er gewann alle seine vier Auswärtspartien und steht aktuell bei einer Fangquote von 91,63 Prozent (Hildebrand 91,99). Den Sieg in München hielt der 1,94-Meter-Hüne – da muss Hildebrand mit seinen nur 1,83 fast schon zu ihm aufschauen – mit 39 zum Teil grandiosen Paraden und einer beeindruckenden Ruhe fest.

Jonas Stettmer: In der Ruhe liegt die Kraft

Jake Hildebrand muss weiter sicher zupacken, wenn er Torwart Nummer eins der Eisbären bleiben will.
Jake Hildebrand muss weiter sicher zupacken, wenn er Torwart Nummer eins der Eisbären bleiben will.Mathias Renner /City-Press

Das Geheimnis dahinter erklärt Jonas Stettmer so: „Ich kann sehr gut mit Druck umgehen und verliere nicht die Nerven, wenn vor meinem Tor Betrieb herrscht.“ So was macht sich schon mal gut, wenn man in der Karriere weit kommen will.

Begonnen hatte es einst daheim in Straubing, als Stettmer mit seinem Bruder Lukas (27), aktuell Verteidiger bei Oberligist Passau Black Hawks, und noch vor seinem vierten Geburtstag übers Eis wackelte. Später erhielt er da bei Ex-Profi Mike Bales (52) die erste Ausbildung, lernte danach eifrig in der Torwartschule von Ex-Nationalgoalie Helmut de Raaf (62).

Harte Arbeit zahlt sich auch für Stettmer aus

Seit dem Wechsel aus Ingolstadt zum EHC bekommt Stettmer bei Sebastian Elwing (43) den Feinschliff. Der Torwarttrainer ist stolz auf seinen Schützling: „Jonas ist ein fleißiger Arbeiter, hat den gesamten Sommer in Berlin besonders an der Athletik gearbeitet.“

Das zahlt sich aus, das merkt auch Stettmer: „Ich habe mich definitiv weiterentwickelt. Vor allem durch die Spielzeit, die ich in der DEL bekomme, konnte ich mich in einigen Punkten deutlich verbessern.“

Extralob von Chefcoach Serge Aubin

Sehr zur Freude auch von Chefcoach Serge Aubin (48), der genau weiß, welch ein Juwel er da in der Hinterhand hat, und seinen Goalie nach dem Sieg in München mit einem öffentlichen Extralob bedachte: „Respekt an Jonas Stettmer. Er war zur Stelle, wenn wir ihn gebraucht haben.“

Weitere Einsätze werden folgen. Denn Elwing ist sich sicher: „Der Bursche ist mit seiner Leistungsfähigkeit noch lange nicht am Ende angekommen.“ Die Eisbären hören das gern, endlich haben sie mal wieder zwei Top-Torhüter. Und auch Jake Hildebrand wird die Worte von Elwing genau registriert haben.