Nach 3:2-Heimsieg

Eisbären: Play-off wird zum Play-Zoff, Streit um Lean Bergmann eskaliert

Provokanter Torjubel, Ex-Klub Mannheim betitelt Bergmanns altes Adler-Trikot als „beschmutzte Ware“ und der Mannheim-Boss tritt verbal nach.

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Eisbär Lean Bergmann provozierte die Fans seines Ex-Klubs Adler Mannheim mit einem aufreizender Torjubel. 
Eisbär Lean Bergmann provozierte die Fans seines Ex-Klubs Adler Mannheim mit einem aufreizender Torjubel. Imago Images/Eibner

Die schöne Nachricht zuerst: Die Eisbären kommen endlich ins richtige Meister-Play-Off-Fieber. Nach dem 3:2 gegen die Adler Mannheim sind sie zum ersten Mal mit 2:1 im Best-of-Seven des Viertelfinals in Führung gegangen. Doch es kracht nicht nur auf dem Eis, sondern auch hinter den Kulissen zwischen beiden DEL-Klubs. Der verrückte Play-Zoff um Lean Bergmann (25) geht in die nächste Runde.

Die Vorgeschichte: Der Flügelstürmer ist seit dieser Saison bei den Eisbären, vorher war er jahrelang bei den Adlern und wurde zwischenzeitlich in der Saison 2022/23 an Iserlohn für ein halbes Jahr bis Dezember 2022 ausgeliehen. Danach kehrte er nach Mannheim zurück, spielte dort auch. Aber sein auslaufender Vertrag wurde im Frühjahr 2023 nicht verlängert. Da schnappten ihn sich die Eisbären. Eigentlich eine ganz normale Transfergeschichte.

Aber anscheinend nicht für Bergmann und die Adler. Als der EHC-Angreifer vergangenen Mittwoch beim zweiten Play-Off-Spiel in Mannheim zum 3:2 (Endstand 4:2) traf, provozierte er vor der Adler-Fankurve aufreizend. Dafür gab es ein Pfeifkonzert. Die Adler wiederum boten einen Tag später auf ihrer Vereinshomepage an, dass alle ihre alten Mannheimer Bergmann-Trikots abgeben können und dafür einen 25-Euro-Gutschein bekommen. Dazu betitelte man das Trikot als „beschmutzte Ware“.

EHC-Geschäftsführer Thomas Bothstede verteidigt seinen Außenstürmer Lean Bergmann.
EHC-Geschäftsführer Thomas Bothstede verteidigt seinen Außenstürmer Lean Bergmann.Imago Images/Koch

Eisbären-Geschäftsführer Bothstede: „Können wir auf Lean nicht sitzen lassen“

Sportliche Fairness sieht anders aus. Man könnte auch sagen: Diese Merchandising-Aktion ist ziemlich dreckig und nachtragend. Eisbären-Geschäftsführer Thomas Bothstede hatte dafür gar kein Verständnis: „Es ist das eine, was der Spieler macht. Das andere ist die Reaktion. Da bin ich schon anderer Meinung, wenn man als Klub offiziell so etwas postet und gegen einen Spieler geht. So etwas habe ich noch nie gesehen. Das können wir nicht auf Lean sitzen lassen. Die Art und Weise finde ich nicht in Ordnung.“

Der Groll sitzt wirklich tief bei den Adlern wegen Bergmann. Mannheims Geschäftsführer Matthias Binder lederte nochmal los und kritisierte dabei nicht nur Bergmanns provokanten Torjubel: „Das war nicht respektvoll. Das gehört sich nicht und das ist auch eine Charakterfrage. Das sind harte Worte, aber dazu stehe ich, dazu steht der ganze Verein. Sowas macht man nicht nach der Vorgeschichte.“

Mannheim-Boss Binder: „Harte Worte, aber dazu stehe ich“

Dann erklärte Binder genauer, was ihn an Bergmann stört: „Der Lean hat bei uns einen Vertrag gehabt, war gefühlt alle 3 Monate mit seinem Agenten bei mir im Büro, hat diesen oder diesen Wunsch geäußert. Der letzte Wunsch war damals, aus familiären Gründen nach Iserlohn zu gehen. Wir haben all diese Wünsche erfüllt.“ Doch irgendetwas muss dann doch schiefgelaufen sein. Sonntag (14 Uhr) steigt das vierte Play-Off-Spiel in Mannheim. Mal sehen, was passiert, wenn Bergmann wieder trifft …