Auf Stromkasten entdeckt

Berliner Polizei jagt Löwin von Dahlem

Schnell stellen die Beamten fest: Diesmal ist es wirklich kein Wildschwein und geben Entwarnung.

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Diese Plüschlöwin löste einen Polizei-Einsatz aus.
Diese Plüschlöwin löste einen Polizei-Einsatz aus.Polizei Berlin

Nach der Löwenhatz von Kleinmachnow scheinen die Berliner und Brandenburger immer noch etwas schreckhaft zu sein. Schon wieder wurde die Polizei wegen einer Löwen-Sichtung alarmiert. Diesmal nach Dahlem.

Ein besorgter Anrufer meldete Dienstagabend gegen 18.45 Uhr der Polizei, dass er im Finkenpark in Dahlem einen frei laufenden Löwen gesehen hätte. Eine Polizeistreife fuhr sofort los. Bei der Kontrolle vor Ort war den Beamten klar: Das ist diesmal kein Wildschwein! Auf einem Stromkasten im Grünen fläzte sich ein griesgrämig guckendes Tier, das wirklich nach Raubkatze aussah.  

Berliner Löwin auf Stromkasten entdeckt

Bei näherer Inaugenscheinnahme konnten die Beamten allerdings schnell Entwarnung geben und twitterten: „Fehlalarm. Das ist ein Plüschtier.“ Wie es scheint, hat sich ein Trittbrettfahrer einen Spaß erlaubt und einen lebensgroßen Plüschlöwen auf einem weithin sichtbaren Stromkasten drapiert – und so für Verunsicherung gesorgt. „Der Anrufer hielt es für echt“, erklärt ein Polizeisprecher.

Das Plüsch-Raubtier lag seelenruhig auf einem Verteilerkasten auf dem umzäunten Areal eines Werkshofs vom Grünflächenamt, wie der Sprecher sagt. Als Beweis machten die Beamten ein Foto von der großen Raubkatze.

Auf Twitter begann auf die Nachricht der Polizei schnell eine rege Diskussion. „Keine Sorge @polizeiberlin, die Kollegen von der @PolizeiBB sind schon mit Panzer, Drohnen und Hubschrauber unterwegs!“, schrieb eine Userin. Und ein anderer erklärte: „Habe irgendwo noch Taky, das war Mitte der 70er ein mit 160 DM sehr teures Steiff-Tier, Baby-Leopard, quasi unbespielt. Habe da so eine Idee.“

Wie sehr Löwen-Meldungen aus Berlin derzeit weltweit ein Interesse finden, merkte man auch daran, dass der Polizei-Tweet auch auf Japanisch, Englisch und Französisch kommentiert wurde. Selbst die dänische Botschaft in Berlin mischte sich bald ein. Auf Dänisch. Übersetzt twitterten sie: „In Berlin wäre es fast wieder schiefgegangen. Aber alles ist in bester Ordnung.“

300 Polizisten jagten in Kleinmachnow eine Löwin

Nach einer mit einem Handyvideo dokumentierten vermeintlichen Löwensichtung bei Kleinmachnow hatten vor zwei Wochen bis zu 300 Polizisten gemeinsam mit Jägern und Wildtierexperten mehr als 30 Stunden lang ein waldreiches Gebiet an der Grenze zwischen Brandenburg und Berlin durchsucht. Nach drei Tagen stellten die Behörden die Suche wieder ein, weil zunehmend Zweifel aufkamen, dass tatsächlich eine Löwin unterwegs war. Später kam heraus, dass alle Spuren auf ein Wildschwein hindeuteten.