Galeries Lafayette machen dicht

Zehn Gründe, warum ich Schlussverkäufe dämlich finde

Das Berliner Nobelkaufhaus Galeries Lafayette schließt. Es hat seinen Schlussverkauf gestartet. DARUM sollte man nicht zu schnell zugreifen.

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Das Luxuskaufhaus Galeries Lafayette an der Friedrichstraße in Berlin macht dicht und hat seinen Schlussverkauf gestartet.
Das Luxuskaufhaus Galeries Lafayette an der Friedrichstraße in Berlin macht dicht und hat seinen Schlussverkauf gestartet.Bernd von Jutrczenka/dpa

Im Nobelkaufhaus Galeries Lafayette an der Berliner Friedrichstraße gehen am heutigen Mittwoch (31. Juli) die Lichter aus.  Fast 29 Jahre lang war der gläserne Shopping-Palast eine Anlaufstelle für Kunden mit gehobenen Ansprüchen – oder für solche, die einfach nur die französische Lebensart und Kultur lieben. Was demnächst reinkommt, unklar. Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) würde gern die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) im Gebäude unterbringen. Ob das klappt, steht in den Sternen.

Am heutigen Mittwoch heißt es allerdings erst mal Schlussverkauf in den Galeries Lafayette. Bis zu 70 Prozent Nachlass wird gewährt, denn alles muss raus. Aber mal ehrlich: Sind solche Schlussverkäufe zu empfehlen? Ich rate zur Vorsicht, denn oft landet die Ware, die man sich an Schlussverkaufstagen zulegt, unbenutzt im Schrank. 

Hier zehn Gründe, warum man bei Schlussverkäufen nicht immer gleich zuschlagen sollte:

1. Kaufrausch

Viele Käuferinnen und Käufer lassen sich von günstigen Preisen verleiten und kaufen Artikel, die sie normalerweise nicht brauchen oder wollen. Deshalb: Immer hinterfragen: Brauche ich den Krempel wirklich und ist er seinen heruntergesetzten Preis auch wert?

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2. Unpassende Größen

Tausende Schnäppchenjägerinnen und -jäger kaufen Klamotten in Größen, die einfach nicht perfekt passen, meist in der Hoffnung, sie später anzupassen oder Gewicht zu verlieren. Das ist trügerisch. Wenn Kleider heute nicht passen, werden sie vermutlich auch in Zukunft nicht passen.

Große Schlussverkaufs-Schilder und Fahnen sind über dem Eingangsbereich des Kaufhauses Galeries Lafayette in Berlin zu sehen
Große Schlussverkaufs-Schilder und Fahnen sind über dem Eingangsbereich des Kaufhauses Galeries Lafayette in Berlin zu sehenCarsten Koall/dpa

3. Mode-Trends

Schlussverkäufe beinhalten oft trendige Artikel, die allerdings ruckzuck wieder aus der Mode kommen und dann nicht mehr getragen werden. Das ist schade und nicht besonders umweltverträglich.

4. Qualität und Haltbarkeit

Artikel im Schlussverkauf sind im schlechtesten Fall von geringerer Qualität. Das führt dann dazu, dass sie weniger gerne getragen werden. Meist merkt man das aber erst nach dem Einkauf. Also Vorsicht!

5. Fehlende Kombinationsmöglichkeiten

Gekaufte Artikel passen ganz oft überhaupt nicht zu anderen Stücken im Kleiderschrank, sodass sie ungenutzt bleiben. Schlimmstenfalls müssen Kunden noch mal shoppen gehen, um sich Stücke zum Kombinieren zu besorgen.

6. Immenser Kaufdruck

Der Druck, ein Schnäppchen zu machen, führt oft zu Käufen, die nicht gut durchdacht sind. Merke: Bei Schnappatmung setzt der Verstand aus, ein klares Urteil ist dann nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich.

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7. Unüberlegte Entscheidungen

Die meisten Schlussverkaufskäuferinnen und -käufer nehmen sich oft nicht die Zeit, um zu überlegen, ob der Artikel wirklich zu ihrem Stil oder Bedarf passt. Natürlich kann man sich auch einen neuen Stil zulegen, aber einen kurzen Moment sollte man schon darüber nachgedacht haben.

8. Rückgabebeschränkungen

Schlussverkaufsartikel sind oft von Rückgaben ausgeschlossen oder haben eingeschränkte Rückgabebedingungen, was dazu führt, dass ungeliebte Artikel behalten werden. Im Fall der Galeries Lafayette in Berlin, die am heutigen Mittwoch (31. Juli) schließen, ist es ratsam zu klären, ob und wo man gekaufte Artikel später noch umtauschen kann.

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9. Absoluter Gier-Konsum

Die Freude am Einkaufen und das rauschhafte Gefühl, ein duftes Geschäft gemacht zu haben, führen zu weiteren Käufen, die man am Ende womöglich bereut. 

10. Geänderte Vorlieben

Geschmack und Vorlieben ändern sich schnell, und Artikel, die beim Schlussverkauf gefallen haben, können später, wie schon erwähnt, uninteressant oder unattraktiv wirken.

Lassen Sie sich trotzdem nicht die Schlussverkaufslaune verderben. Nehmen Sie Abschied vom Kaufhaus Galeries Lafayette in Berlin, viele der dort angebotenen Waren sind von hoher Qualität. Nur immer dran denken: Nicht alle Waren, die einen dort anlächeln, braucht man auch wirklich. ■