Wenn die Nächte kälter werden, beginnt für viele Menschen in der Hauptstadt der tägliche Kampf ums Überleben. Für Obdachlose bedeutet der Winter oft: frieren, kämpfen, hoffen. Doch es gibt Hilfe – und die wird jetzt deutlich ausgeweitet.
Knapp 1000 Betten für obdachlose Menschen in Berlin
Die Berliner Kältehilfe erhöht ab November die Zahl der Notübernachtungsplätze auf 984 – ein kräftiger Sprung im Vergleich zu den 673 Plätzen im Oktober. Damit soll sichergestellt werden, dass niemand in Berlin in einer eiskalten Nacht draußen schlafen muss. Von Dezember bis März wird das Angebot sogar auf mehr als 1100 Plätze erweitert.
„Wer ein Bett braucht, bekommt auch eins“, verspricht Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). Ihr Appell: „Wir sorgen für sichere und warme Schlafplätze – aber auch die Berlinerinnen und Berliner sind gefragt. Wer einen Menschen in Not sieht, sollte nicht wegschauen, sondern die Notfallhotline anrufen.“

Frierende Wohnungslose: Erschütternde Zahlen in Berlin
Die Plätze verteilen sich auf verschiedene Einrichtungen: 459 sind ganzjährig geöffnet, 466 saisonal, 59 Plätze gibt es in sogenannten Nachtcafés. In der letzten Saison lag die Auslastung bei fast 89 Prozent – ein deutliches Zeichen, wie dringend die Hilfe gebraucht wird.
Die Zahlen sind erschütternd: Laut Senat lebten Ende Januar 53.610 Menschen in Berlin ohne eigene Wohnung – in Heimen, Notunterkünften oder bei Freunden. Rund 6000 Menschen gelten als obdachlos, mehr als 2300 als „verdeckt wohnungslos“.
So können Sie helfen: Kältebus anrufen und Nummer abspeichern: 030 690 333 690 (zwischen 20:00 Uhr und 2:00 Uhr).
Die Kältehilfe bittet: „Obdachlose Menschen vorher bitte immer erst ansprechen und fragen, ob der Kältebus kommen soll. Im Notfall, rufen Sie die Feuerwehr.“


