Zum Viertelfinalspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien werden am heutigen Freitag auf der großen Fanmeile am Brandenburger Tor in Berlin wieder Zehntausende Besucher erwartet. Die Meile wurde extra noch einmal verlängert. Was für die Besucher ein großer Spaß ist, kann für die anwesende Polizei Stress pur bedeuten. Sie ist in Uniform, aber auch in Zivil unterwegs und schaut sich die Leute genau an. Aber nach welchen Kriterien eigentlich?
Polizisten haben ganz eigene Methoden, nach möglichen Kriminellen zu schauen. In der Öffentlichkeit ist das gar nicht so einfach, und besonders schwer gestaltet sich die Sicherung der Fanmeilen zur Fußball-Europameisterschaft (EM). In Berlin wird es am Freitag ab dem Nachmittag besonders voll, bevor um 18 Uhr das deutsche Team im Viertelfinale gegen die Spanier antritt. Grund ist die Verlängerung der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor.
Wegen des erwarteten Andrangs ist die Fanzone noch einmal vergrößert worden. Sie soll auf der Straße des 17. Juni bis zur Bellevueallee reichen. Dadurch finden mehr als 50.000 Menschen dort Platz. Weitere 10.000 stehen vor den großen Bildschirmen vor dem Reichstagsgebäude. Da kann es für die Polizei vor Ort schnell unübersichtlich werden.
Polizisten in Zivil auf der EM-Fanmeile unterwegs
Geübte Polizisten, die sich in Einsätzen bei Massenspektakeln bewährt haben, schauen nach folgenden Auffälligkeiten, wenn sie im EM-Gewühl unterwegs. Man sollte das hier also auf keinen Fall tun:

Ungewöhnliche Nervosität zeigen: Verdächtige Personen zeigen oft Anzeichen von Nervosität, wie z.B. häufiges Umsehen, Schwitzen, nervöses Fummeln an der Kleidung oder wiederholtes Berühren des Gesichts. Wenn Leute das tun, schaut die Polizei mindestens zweimal hin.
Fluchtverhalten: Plötzliche Richtungswechsel, Beschleunigung des Gehens oder Laufens beim Erblicken von Polizisten sind typische Anzeichen, die verdächtig wirken.
Vermeidung von Augenkontakt: Personen, die absichtlich den Blickkontakt mit Polizisten vermeiden, wirken ebenfalls verdächtig.
Verstecken von Gegenständen: Das Verstauen oder Verdecken von Gegenständen in Taschen, unter der Kleidung oder an anderen Körperstellen kommt Beamten immer merkwürdig vor. Also besser unterlassen.
Ungewöhnliches Verhalten in Menschenmengen: Das Beobachten von Personen oder das „Scannen“ der Umgebung, um potenzielle Opfer für Taschendiebstahl oder andere Straftaten auszumachen. Das betrifft auch die plötzliche Kleingruppenbildung.
Besser keine verdächtigen Bewegungen auf der EM-Fanmeile
Verdächtige Handlungen: Das Abtasten von Taschen oder Kleidung anderer Personen – oft ist das ein Zeichen für Taschendiebstahl.
Unpassende Kleidung: Kleidung, die nicht zur Witterung passt (z.B. ein dicker Mantel im Sommer), kann darauf hindeuten, dass jemand versucht, etwas zu verstecken.
Häufige Standortwechsel: Personen, die sich in kurzen Abständen von einem Ort zum anderen bewegen oder ständig ihre Position ändern, zeigen Polizisten, dass sie möglicherweise kriminelle Aktivitäten durchführen oder planen wollen.
Ungewöhnliche Körperhaltung: Eine steife oder unnatürliche Haltung, die darauf hinweist, dass jemand eventuell Waffen oder andere illegale Gegenstände bei sich trägt, sollte vermieden werden.
Ganz kann man natürlich nicht verhindern, von der Polizei kontrolliert zu werden. Gut ist es in jedem Fall einen Personalausweis bei sich zu tragen und den Beamten vor Ort immer höflich und zuvorkommend zu begegnen. Dann dürfte auch auf der Fanmeile nichts schiefgehen. ■