Der Berliner Kultur geht das Geld aus. Wegen steigender Kosten und knapper Kassen müssen einige der wichtigsten Berliner Museen ihre Öffnungszeiten kürzen. Einige Häuser müssen sogar weitere Schließtage einplanen. Das kündigt die für Berlins Staatliche Museen zuständige Stiftung Preußischer Kulturbesitz an.
Betroffen sind auf der Museumsinsel, die zum Unesco-Welterbe zählt, das Alte Museum und das Bode-Museum. Zudem gelten neue Regelungen für Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett und Kunstgewerbemuseum am Kulturforum sowie die Friedrichswerdersche Kirche, das Museum Europäischer Kulturen in Dahlem, die Sammlung Scharf-Gerstenberg in Charlottenburg und das Schloss Köpenick. Diese Häuser bleiben vom 16. April an montags und dienstags geschlossen und reduzieren zudem teilweise ihre Öffnungszeiten „zu den auch bisher weniger frequentierten Tageszeiten“.
Staatliche Museen in Berlin: Ein Schließtag mehr, eine Stunde kürzere Öffnungszeit
Altes Museum, Bode-Museum und Friedrichswerdersche Kirche öffnen Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr (bisher: 18 Uhr), Sonnabend und Sonntag wie bisher von 10 bis 18 Uhr. Diese Öffnungszeiten gelten auch für die Ausstellungen der Kunstbibliothek am Kulturforum.
Das Kupferstichkabinett und das Kunstgewerbemuseum öffnen jeweils Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr (bisher: 18 Uhr), am Sonnabend und Sonntag wie bisher von 11 bis 18 Uhr. Dieselben Öffnungszeiten gelten für das Museum Europäischer Kulturen. Die Sammlung Scharf-Gerstenberg in Charlottenburg hat jeweils Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Von den aktuellen Plänen nicht betroffen sind etwa das Neue Museum mit der berühmten Büste der Nofretete, die zur Nationalgalerie gehörenden Häuser Alte Nationalgalerie, Neue Nationalgalerie und Hamburger Bahnhof, die Gemäldegalerie, das Museum für Fotografie sowie das Panorama, der Ableger des wegen Sanierung geschlossenen Pergamonmuseums.
Das Schloss Köpenick öffnet in den Monaten April bis September seine Türen auch am Mittwoch und empfängt jeweils von Mittwoch bis Freitag von 11 bis 17 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 18 Uhr seine Gäste. Von Oktober bis März ist das Haus wie bisher von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Das Neue Museum und die benachbarte James-Simon-Galerie streichen prinzipiell die abendliche Verlängerung an Donnerstagen, öffnen allerdings vom 4. Juli bis 1. September Dienstag bis Samstag bis 20 Uhr.
Angespannte Haushaltslage: Die Ausgaben müssen drastisch reduziert werden
„Die angespannte Haushaltslage zwingt uns leider dazu, dass wir Ausgaben drastisch reduzieren müssen“, begründet Stiftungspräsident Hermann Parzinger die Einschränkungen. „Gleichzeitig wollen wir künftig viel flexibler auf Besucherströme reagieren und bei erfolgreichen Ausstellungen die Öffnungszeiten auch erweitern.“
Als Beispiel nannte er die vom 19. April bis zum 4. August geplante Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie. Dort soll der erwartete Andrang von Mai bis August donnerstags, freitags und samstags bis 20 Uhr Zugang finden, im letzten Ausstellungsmonat kommen die Abende dienstags und mittwochs noch hinzu. ■