Berlin und Brandenburg rutschen durch den Samstag. Der Deutsche Wetterdienst hat eine amtliche Warnung vor gefährlicher Glätte durch gefrierenden Sprühregen und überfrierende Nässe herausgegeben. Das spiegelglatte Wetter hält an und sorgt nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf Gehwegen für eine akute Sturz- und Unfallgefahr. Der Berliner KURIER zeigt deshalb, warum es jetzt sinnvoll ist, wie ein Pinguin durch die Gegend zu watscheln.
Streueinsatz läuft auf Hochtouren
Bereits in der Nacht kam es vielerorts zu Glätteunfällen, die Berliner Stadtreinigung ist seit Stunden im Dauer-Streueinsatz, und in Potsdam wurde sogar der Busverkehr witterungsbedingt eingestellt. Polizei und Feuerwehr warnen: Vermeiden Sie unnötige Aufenthalte im Freien, und passen Sie Ihr Verhalten den winterlichen Bedingungen an.
Auf einer dünnen Eisschicht reicht oft schon ein falscher Schritt und der Halt ist weg. Häufig endet der Sturz auf Rücken, Steißbein oder Arm. Knöchel-, Arm- und Hüftfrakturen sowie schwere Prellungen sind bei solchen Unfällen keine Seltenheit.
Bei Glätte müssen wir deshalb unser Laufverhalten anpassen. Bei normalen Gehbewegungen liegt der Körperschwerpunkt mittig und verteilt sich gleichmäßig auf beide Beine. Auf glattem Boden kann sich dieser Schwerpunkt jedoch schnell unkontrolliert verschieben – der Körper gerät aus dem Gleichgewicht und man landet auf dem Gehweg.

Orthopäden und Unfallchirurgen empfehlen den sogenannten Pinguin-Gang – eine Technik, die sich Menschen von Tieren abgeschaut haben, die selbst auf Eis immer stabil bleiben. Dabei geht es darum, kleine, kurze Schritte zu machen und den Körperschwerpunkt leicht nach vorn zu verlagern. So lässt sich das Sturzrisiko deutlich senken.
Was Sie neben dem Pinguin-Gang beachten sollten
- Ganzflächig auftreten: Setzen Sie den Fuß mit der ganzen Sohle auf, statt zuerst mit der Ferse.
- Langsam und bewusst gehen: Kleine Schritte bieten mehr Stabilität.
- Blick nach vorn: Nicht aufs Smartphone, sondern auf den Untergrund achten.
- Tempo reduzieren und deutlich mehr Abstand halten – der Bremsweg verlängert sich stark.
- Sanft fahren: Keine ruckartigen Lenk-, Brems- oder Gasbewegungen.
- Beim Anfahren vorsichtig Gas geben, damit die Räder nicht durchdrehen.
- Bei Rutschgefahr: Gas wegnehmen, auskuppeln und ruhig bleiben.
- Bremsen: Mit ABS kräftig bremsen, ohne ABS gefühlvoll.
- Schneeketten nur auf komplett verschneiten Straßen nutzen – maximal 50 km/h.
- Raus-Schaukeln: Vor- und rückwärts rollen, bis Schwung entsteht.
- Fußmatten-Methode: Matten unter die Antriebsräder schieben, um Grip zu bekommen.


